Jäger weist Kritik zurück

HEIDENBURG. (red) "Unverschämt und für das Ansehen der Polizeiarbeit schädlich" findet Dietmar Jäger die Angriffe der Polizeigewerkschaft auf seine Person. Er fordert den Gewerkschaftssprecher auf, seine "ungerechtfertigte Kritik" zurückzunehmen.

Der Gewerkschaftler Alfons Meyer hatte im TV sein Unverständnis darüber ausgedrückt, dass der Ortsbürgermeister von Heidenburg im Zusammenhang mit den Drogenkontrollen bei "Rack am Rong" vor 14 Tagen "öffentliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit des polizeilichen Handelns" geäußert habe. Diese Kritik weist Jäger zurück. Er habe zu keinem Zeitpunkt "weder öffentlich noch inoffiziell" diese Zweifel geäußert. Vielmehr habe er auf einer Ratssitzung "für alle Anwesenden verständlich" zum Ausdruck gebracht, dass er Drogenkontrollen grundsätzlich für richtig und gut halte. Dafür habe er auch Beispiele genannt: die Kontrollen, die bei "Rack am Rong" ein Jahr zuvor und in diesem Jahr am Sonntag stattfanden. Er habe auch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dabei die Präventivwirkung nicht zu unterschätzen sei. Allerdings habe er dann die Frage gestellt, ob der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit bei den Kontrollen des dreitägigen Heidenburger Konzertes am Freitag eingehalten worden sei. Auch habe er wissen wollen, ob es im Vorfeld einen Anlass gab, der zu dieser "außerordentlich intensiven Polizeimaßnahme" führte. Wenn beispielsweise in der Ver-bandsgemeinde Thalfang die Drogenkriminalität besonders hoch sei, "dann ist die Kommunalpolitik gefordert", so Jägers Auffassung. Wenn dies nicht der Fall sei, fürchte er durch die Kontrollen am Freitag "unnötigen Imageschaden für die Gemeinde und die Verbandsgemeinde". Auch die Aktivitäten der Jugendlichen würden "kriminalisiert". Wenn der Sprecher der Polizeigewerkschaft die Frage nach der Verhältnismäßigkeit einer einzelnen Polizeimaßnahme als fehlende Loyalität bezeichne, sollte er sich besser über die vertrauensvolle Zusammenarbeit Jägers mit der Morbacher Polizei und der Kripo in Idar-Oberstein informieren, so der Ortsbürgermeister weiter. Es sollte nicht nur erlaubt sein, Fragen zu einzelnen Polizeimaßnahmen zu stellen, "sondern gebietet dies auch kommunalpolitisches Verantwortungsbewusstsein". Genau diese Einsicht erwartet Jäger auch von einem Sprecher der Polizeigewerkschaft. Aus diesem Grund fordert Jäger Meyer auf, "seine ungerechtfertigte Kritik auch am Amt des Ortsbürgermeisters von Heidenburg öffentlich zurückzunehmen". Jäger befremdet es auch, wenn ein Gewerkschaftsvertreter den Bediensteten einer Verbandsgemeinde nicht zutraut, die charakterliche Eignung der Veranstalter festzustellen. Im übrigen habe die Polizeiinspektion Morbach in diesem Jahr erstmals im Vorfeld kein Gespräch mit dem Heidenburger Ortsbürgermeister geführt. Jäger würde es begrüßen, wenn das Mainzer Innenministerium die polizeilichen Kontrollen von Freitag, 27. Juni, in ihrer Gesamtheit inklusive der "Folgewirkungen" untersuchen würde.

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