Jagdhütte statt Wetter-Häuschen?

DEUSELBACH. (urs) Auch nachdem es seine Wettermessungen eingestellt hat, bleibt das Umweltbundesamt Thema in der Gemeinde Deuselbach. Der Ort will zudem am Ausbau der Ortsdurchfahrt dran bleiben.

Jahrzehntelang sind in Deuselbach meteorologische Daten und Luftschadstoffe gemessen worden. Inzwischen hat das Umweltbundesamtes (UBA) die Messungen eingestellt, die Geräte sind teilweise bereits entfernt. Für die Gemeinde ist das Thema damit aber nicht erledigt. In einem Schreiben an die Bundesbehörde will der Rat sein Unverständnis über die Politik der Nicht-Information deutlich machen. "Wir sollten einen Beschluss fassen, dass wir mit der Vorgehensweise nicht einverstanden sind", schlug Ortsbürgermeister Reinhard Manz vor. Ein Wunsch, dem alle zustimmten.Keine Chance für die Gemeinde

Die Gemeinde hat noch nicht einmal die Chance erhalten, die Beobachtungen auf freiwilliger Basis fortzuführen. Dabei es gibt Fachleute vor Ort, und anderorts ist ein solches Modell mit Erfolg umgesetzt worden. Ein weiteres Anliegen der Gemeinde an das UBA: Was geschieht mit Gelände und Gebäude - und was mit dem phänologischen Garten? Unabhängig davon wird die Gemeinde ihr Interesse am Erwerb der Immobilie anmelden. Denn das Gebäude könnte laut Manz zum Beispiel als Jagdhütte genutzt werden, wahrscheinlich auch als Wochenendhaus. Außerdem wäre die Gemeinde bei etwaigen Veränderungen dann immer auf dem Laufenden. In Sachen Ortsdurchfahrt Deuselbach ergreift die Gemeinde ebenfalls die Initiative. War der Ausbau der beiden Kreisstraßen K 116 und K 117 noch im Januar 2000 für 2005 bis 2006 vorgesehen, so sind sie in der aktuellen Planung für das kommende Jahr nicht mehr zu finden. Und das, obwohl die Strecken wegen des Ausbaus der Landesstraße 164 von Thalfang-Bäsch Richtung Erbeskopf verstärkt beansprucht worden sind. "Durch die teilweise Schließung ging der ganze Schwerlastverkehr durch den Ort", sagte Manz. Vor allem das Unterdorf sei dadurch in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Kreisverwaltung sollte daher zu einem baldigen Ausbau aufgefordert und um Informationen zum aktuellen Sachstand gebeten werden. Detaillierte Erläuterungen wünscht sich die Gemeinde auch zur Schlussrechnung der Straßenbauarbeiten am Baugebiet "Auf dem Acker". Die Rechnung fällt nämlich um 23 000 Euro höher aus als ursprünglich erwartet. Die Mehrkosten sind laut Manz teilweise auf größere geschotterte Flächen zurückzuführen. Nach Ansicht der Ratsmitglieder erklärt das aber nicht die gesamte Summe. Zuspruch fand dagegen ein Vorschlag des RWE. Der Energiekonzern bot an, beim Verlegen von Kabeln teils noch oberirdische Leitungen für die Straßenbeleuchtung mit in den Bürgersteig zu verlegen. Der Gemeinde entstehen dadurch nur Kosten von 1500 Euro für das Kabel. Ein Betrag, der auf dem Erneuerungskonto zur Verfügung steht. Etwas mehr wird in den Kauf neuer Geräte investiert. Die Neuanschaffung eines Rasenmähers für 1100 Euro und einer Motorsense, die abzüglich einer Inzahlungnahme der defekten 770 kostet, fand bei zwei Enthaltungen mehrheitlich Zuspruch.

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