Jubiläum mit Wasser begossen

Thalfang · Günter Schupp hatte die Idee, Wasser in PET-Flaschen abzufüllen - jetzt feiert er sein 45. Jubiläum bei Hochwald Sprudel.

 Günter Schupp (links) und Geschäftsführer Sven-Olaf Jensen stoßen auf das 45. Firmenjubiläum an. Foto:Privat

Günter Schupp (links) und Geschäftsführer Sven-Olaf Jensen stoßen auf das 45. Firmenjubiläum an. Foto:Privat

Foto: (m_mo )

Thalfang (red) Dass Günter Schupp inzwischen bereits seit 45 Jahren im Familienunternehmen Hochwald Sprudel tätig ist, war ihm selbst gar nicht klar. Das wurde dem inzwischen 66-Jährigen erst bewusst, als ihn seine Führungskräfte am Tag des Jubiläums überraschten, um mit ihm anzustoßen. Und zwar nicht mit Sekt, sondern selbstverständlich mit dem hauseigenen Premiumwasser.
Schupp schaut auf bewegte Jahrzehnte zurück. Als er 1972 seine ersten Schritte im Unternehmen machte, war er gerade einmal der elfte Mitarbeiter. Inzwischen arbeiten an den Standorten Schwollen und Thalfang über 250 Menschen für Hochwald Sprudel.
Dieses Wachstum war vor allem dadurch möglich, dass der Familienbetrieb unter Günter Schupps Leitung immer wieder eine Vorreiterrolle für Innovationen eingenommen hat - und zwar bundesweit. So war es die Firma Hochwald Sprudel, die 1988 als allererste Wasser in PET-Flaschen abfüllte - eine Idee, die Schupp von seinen Reisen aus Asien und Südamerika mitgebracht hatte.
Dieser Schritt, dem Jahre später alle namhaften Konkurrenten folgten, sorgte nicht nur dafür, dass die Hochwald-LKWs plötzlich doppelt so viel Mineralwasser und Säfte transportieren konnten, vielmehr war er auch der Grund für eine Sonderkonjunktur ganz besonderer Art in der Zeit nach dem Mauerfall, wie sich Schupp erinnert.
Damals stieg die Nachfrage nach westdeutschen Produkten so blitzartig - ohne dass die entsprechenden Logistikprozesse etabliert gewesen wären -, dass die etablierten Pfandflaschen knapp wurden. Da schlug die Stunde des einzigen Unternehmens mit PET-Flaschen am Markt, das zeitweise mit dem Beladen von Lastwagen, die Mineralwasser von Schwollen nach Ostdeutschland bringen sollten, kaum hinterher kam. Schupp lachte, als er feststellte, dass wohl kaum jemand sich hätte vorstellen können, dass der Mauerfall nur einige Monate später für ein ausgewachsenes Verkehrschaos in einem kleinen Örtchen im Hunsrück verantwortlich sein würde.
Die Entscheidung, eine Abfüllanlage für PET-Flaschen anzuschaffen, hat sich ausgezahlt. Aber Schupp weiß auch, dass ein Fehlschlag damals die Firma schnell in eine Schieflage hätte bringen können.
Das Risiko, das er als geschäftsführender Gesellschafter der Firma nicht nur für sich und seine Familie, sondern auch für seine Mitarbeiter trägt, hat über die Jahrzehnte für viele schlaflose Nächte gesorgt, zuletzt im Rahmen der Banken- und Wirtschaftskrise rund um das Jahr 2010.
Innovation birgt immer Risiken, weiß Günter Schupp. Aber er ist auch davon überzeugt, dass nur Unternehmen, die mit der Zeit gehen, auf Dauer erfolgreich sein können. Den Ruf, offen für Neues zu sein, hat Hochwald Sprudel. Das merkt man etwa an Anfragen und realisierten Projekten, wie beispielsweise Babywasser in PET.
Daran will Günter Schupp auch in den Jahren bis zu seinem fünfzigsten Firmenjubiläum anknüpfen, um in Schwollen spannende Projekte anschieben und anspruchsvolle Arbeitsplätze schaffen zu können.
Wenn das gelingt werden er und sein Geschäftsführer Sven-Olaf Jensen vielleicht in fünf Jahren einmal mit einem guten Wein anstoßen, auch wenn die eigene Firma solche Getränke nicht abfüllt.

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