Jung und Alt gemeinsam

HEIDENBURG. Eine Ganztagsschule ist die Grundschule Heidenburg nicht – zumindest noch nicht. Dennoch strebt der Rat einen gemeinsamen Mittagstisch von Kindergartenkindern und Schülern an, dem sich langfristig vielleicht die Senioren des Dorfes anschließen.

Chancengleichheit für Kinder - in diesem Sinne startet Heidenburg nun durch. Und zwar mit einem Antrag an den Träger der örtlichen Grundschule, die Verbandsgemeinde Thalfang, der in der jüngsten Sitzung des Ortsgemeinderates beschlossen wurde. Da nur der Träger die Einrichtung einer Ganztagsschule beantragen kann, bittet die Gemeinde, den Bedarf für eine Ganztagsschule Heidenburg zu ermitteln. Derzeit gibt es dort das Angebot der betreuenden Grundschule bis 14 Uhr, was aber nach Ansicht von Ortsbürgermeister Dietmar Jäger ausgebaut werden sollte. Die vom Land für Ganztagsschulen vorgeschriebene Mindest-Anmeldezahl von etwas mehr als 30 Kindern wird nach Jägers Einschätzung in Heidenburg allerdings nicht zu erreichen sein. Doch vielleicht sei ja ein alternatives Modell möglich, wie zum Beispiel eine Art Zweigstelle der Thalfanger Schule. Als Bundessieger "Kinder- und Familienfreundliche Gemeinde" wolle sich Heidenburg "für noch mehr Chancengleichheit" auch an kleinen Schulen einsetzen. "Ein qualifiziertes und umfassendes Angebot von Kinderbetreuung und Schulausbildung ist inzwischen ein erheblicher Standortfaktor für die Ansiedlung von jungen Familien", begründete Jäger. Daher müsse es im Interesse aller liegen, diesen "eine gute Perspektive für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf" zu bieten. In diesem Zusammenhang strebt die Gemeinde auch an, den seit September im Kindergarten angebotenen Mittagstisch auf die Grundschule auszudehnen. Der Bedarf dafür sei da, verwies Jäger auf die Beteiligung im Kindergarten von mehr als 50 Prozent. Auf Grund der räumlichen Nähe beider Häuser biete sich ein gemeinsames Essen zudem geradezu an. Jägers anfängliche Euphorie, dies rasch umsetzen zu können, wurde jedoch schnell gebremst. Der Träger müsse zuvor Fragen der Versicherung sowie der Betreuung klären. Er gab zu, etwas zu optimistisch gewesen zu sein. Sollte dieses Vorhaben jedoch möglich sein, könnten doch auch die Senioren des Dorfes davon profitieren, regte Gertrud Scheit (SPD) an. "Diese Idee sollte auch der erste Schritt sein für unser Projekt Wohnen im Alter", sagte die Zweite Beigeordnete. Der Rat pflichtete dem bei und sprach sich, wie auch zu den vorherigen Punkten, einstimmig für eine Prüfung der Machbarkeit aus. Vielleicht sei ja langfristig auf diese Weise die Finanzierung eines solchen Angebotes zu sichern, meinte ein Ratsmitglied mit Blick in die Zukunft. Eben die hat das Gremium auch beim Straßenbau im Auge. Vor einer Entscheidung, in welchem Umfang Teilabschnitte von Stallertgarten, Schulstraße und Feilenswies ausgebaut werden sollen, sind jedoch die Bürger gefragt. Im Rahmen einer Anliegerversammlung will der Rat über eventuelle Zuschüsse sowie die nun vorliegende Planung informieren. Diese enthält neben den Kosten für den jeweiligen Vollausbau - gesamt 323 000 Euro - auch die für eine kurzfristige notdürftige Reparatur (gesamt 4400 Euro). Unabhängig von der Versammlung wurden die Ausbauten bereits vorsorglich in den Haushaltsplan 2006 eingestellt.

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