Kaum im Amt, geben die Morbacher Jugendvertreter mächtig Gas. Nicht nur, dass sie seit September im Jugendtreff Teestube Dienst tun, sie sind auch in Sachen Hilfe zur Selbsthilfe rührig. Denn das Thema Abschlussklassen-Partys ist nach wie vor heikel, wie die derzeitige Debatte des Jugendparlaments (Jupa) im neuen Gutenthaler Jugendraum zeigt. Allzu oft sehen sich jugendliche Organisatoren Problemen gegenüber, die mit ein wenig Erfahrung vermeidbar wären. Sabrina Asmus und Linda Feilen haben daher eine Präsentation konzipiert, die sie in Schulen vorstellen und den Betreffenden auch in Papierform aushändigen wollen. Die Unterstützung der Schulleitungen dürfte ihnen gewiss sein. Schließlich ist ein reibungsloser Party-Verlauf auch in deren Sinn. Rebecca Hemm: "Die Schule bekommt einen schlechten Ruf, wenn die Partys nicht laufen." Nicht nur debattiert, sondern auch gehandelt, hat das Jupa in puncto Morbacher "Jugendtaxi". Auf eine erste Anfrage bei dem einen oder anderen Taxi-Unternehmen sei ihr Unterstützung versichert worden, sagt Julia Begass. Nach dem Vorbild des in Bernkastel-Kues bereits realisierten Angebots will die Jugendvertretung daher demnächst bei der Morbacher Verwaltung zwecks Finanzierung anklopfen. Entsprechend dem Mosel-Konzept sollen Gruppen- wie Einzelfahrten möglich sein - auch über die Einheitsgemeinde hinaus. Entscheidend ist, so der in Morbach für Jugendarbeit zuständige Daniel Schäfer, dass die Taxi-Betriebe die Hälfte der Kosten direkt mit der Kommune abrechnen. Bei dem Vorhaben bewährt sich die Kooperation von Morbacher und Bernkastel-Kueser Jupa. Kann doch so auf deren, bereits erprobte, Formulare und Verträge zurückgegriffen werden. Für die Jupa-Chefin ist die Zusammenarbeit wichtig: Es sei einfach schöner, etwas gemeinsam zu machen. Das ist auch der Beweggrund für das bereits besiegelte Engagement der Morbacher bei einem Sport-Event der Bernkastel-Kueser im März. Im Gegenzug ist im Herbst eine gemeinsame Musikveranstaltung in Morbach geplant. Für diesen Termin haben die erst im Sommer gewählten Morbacher Jungparlamentarier schon tief in die kreative Kiste gegriffen und Ideen wie Sommer-Kino-Nacht, "flippige" 80er- oder Single-Party hervorgezaubert. Klare Vorstellungen haben sie auch von dem, was ihre Projekte kosten werden. 2000 der 4000 Euro, die in Morbach für Jugendförderung bereitstehen, dürften dafür schon gebraucht werden, schätzt Begass. Darin sieht Schäfer aber kein Problem: "Ihr habt so viele gute Ideen, dass ich gar keine Zeit für andere Projekte haben werde." Eine dieser Ideen ist etwa auch ein Jupa-Internet-Auftritt, für den zwei Teams bis zur nächsten Sitzung Vorschläge mitbringen wollen.