Jupiter und Juno sind schon da

Startschuss mit dem Ladekran einer Schwollener Baufirma: Der hievt an der Leiseler Friedenseiche Jupiter und seine Gemahlin Juno auf die Podeste. Damit stehen die beiden ersten von zwölf Statuen entlang der "Götterallee".

 Interessiert verfolgten gestern Morgen der Bürgermeister und andere Mitarbeiter der Verwaltung, aber auch die Museumsleiterin und der beauftragte Künstler das Aufstellen der Statuen im Wäldchen an der Leiseler Friedenseiche. Foto: Reiner Drumm

Interessiert verfolgten gestern Morgen der Bürgermeister und andere Mitarbeiter der Verwaltung, aber auch die Museumsleiterin und der beauftragte Künstler das Aufstellen der Statuen im Wäldchen an der Leiseler Friedenseiche. Foto: Reiner Drumm

Leisel/Schwollen. (kpm) Ganz unspektakulär ging im Wäldchen an der Leiseler Friedenseiche die Aktion "Götterallee" in ihre Endphase: Die beiden ersten von insgesamt zwölf Statuen römischer Gottheiten, die einmal den Weg von Leisel über Heiligenbösch nach Schwollen säumen sollen, wurden auf ihren Sockel gestellt. Sobald die winterliche Frostperiode vorüber ist, sollen die Standbilder aus einem extrem harten Spezialbeton noch bunt bemalt werden.Ein Anblick, der - wie die Götterallee insgesamt - hierzulande wohl seinesgleichen sucht, freute sich Bürgermeister Manfred Dreier. Vier Jahre hatte es gedauert von der Idee, ein Teilstück des Sironawegs zur Erbauung der Wanderer mit originalgetreuen Nachahmungen antiker Statuen zu "möblieren", bis zum Aufstellen der ersten Exemplare gestern Morgen. Großzügig hat das Land im Rahmen des Kulturerbe-Konzepts die Verwirklichung der ungewöhnlichen Touristenattraktion gefördert, so Dreier.Gewöhnungsbedürftig ist die farbliche Gestaltung

Ausgewählt für die Präsentation in der "Götterallee" habe man sozusagen die zwölf seinerzeit beliebtesten römischen Götter, erläuterte Dr. Regina Geiß-Dreier, Althistorikerin und Museumsleiterin in Birkenfeld. Künstlerisch wie historisch zeichnet der Saarbrücker Frank Schneider für die zwölf Allee-Götter verantwortlich.Als Archäologe habe er versucht, seine Nachbildungen eng an antike Vorbilder anzulehnen, erklärt er. So werden der Göttervater Jupiter und seine Gattin Juno - wie im Wäldchen bei Leisel - zumeist auf einem Throne sitzend abgebildet. Die Quellnymphe Niobe, die als nächste Götterstatue im Sprudeldorf Schwollen aufgestellt werden soll, ist liegend dargestellt. Herkules, Venus, Merkur und die anderen werden die Wanderer stehend grüßen.Gewöhnungsbedürftig für Altertums-Freunde, die antike Götterstatuen aus den Museen kennen, ist die farbliche Gestaltung der Standbilder. Anders als beim Beton, der für den Guss der Skulpturen besonders fließfähig, wegen der Witterungseinflüsse aber besonders hart und widerstandsfähig sein muss, werden beim Bemalen ganz normale wasserfeste Fassadenfarben zur Anwendung kommen, erklärt Schneider. Sobald keine Nachtfrostgefahr mehr besteht, sollen die Figuren ihr endgültiges Aussehen erhalten. "Ein vollkommen anderer Eindruck als bei klassischen Götterstatuen" erwarte den Betrachter, macht die Archäologin Geiß-Dreier neugierig.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort