Kaiserbüste gerettet

HUNSRÜCK/DEUSELBACH. (red) Der Artikel "Den Radaraugen im Weg" hat auch Hermann Catrein aus Morbach motiviert, uns zu schreiben.

"Unvergessen ist, zumindest bei der älteren Generation, der einst stolze Kaiser-Wilhelm-Turm auf dem Erbeskopf. Bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges war er jährlich das Ziel von Tausenden von Ausflüglern, vielen Wanderern und Schulklassen. Mit Beginn des Weltkrieges wurde es dann still hier oben. Der Turm diente militärischen Zwecken. Nach dem Krieg erkannten auch die Amerikaner die strategische Bedeutung des Erbes-kopfs. Und da der Turm den Radaranlagen im Wege stand, wurde er am 2. August 1961 gesprengt. Über dem Eingang zum Turm befand sich eine Sandsteinplatte und im Vorraum eine Büste des Namensgebers Kaiser Wilhelm I. Beide Objekte wurden vor der Sprengung gerettet und in Deuselbach vorerst sicher verwahrt, bis 1964 in der Dorfmitte eine würdige Erinnerungsstätte geschaffen war. Am Himmelfahrtstage wurde sie eingeweiht. In Sternwanderungen kamen mehr als 350 Mitglieder des Hunsrückvereins zu diesem denkwürdigen Ereignis. Allein die Ortsgruppe Morbach war mit 50 jugendlichen Wanderern vertreten."

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