Kakaopulver unterm Mikroskop

Mit geballtem Fachwissen bemühen sich fünf Professoren am Umwelt-Campus um Forschungsaufträge und Drittmittel. Großunternehmen gehören mittlerweile zu den Kunden des Instituts.

Birkenfeld. (pt) Seit 2004 besteht das Institut für Mikroverfahrenstechnik und Partikeltechnologie (IMiP) auf dem Umwelt-Campus Birkenfeld. Fünf Professoren beschäftigen sich dort mit Problemlösungen auf den Gebieten Oberflächen-, Partikel- und Mikroverfahrenstechnik. Jeder Professor bringt eine Expertise ein. Dadurch kann ein breiteres Band an Ergebnissen abgedeckt werden, als dies ein einzelner könnte. Forschungsschwerpunkt festgelegt

Der Arbeitsschwerpunkt liegt eindeutig im Bereich der Partikel-Forschung. Untersucht werden die Strukturen von Partikeln wie etwa die Granulatkörnchen von Tabletten oder Kakaopulver, um deren Eigenschaften herauszufinden und zu verändern. "Wir haben den Fokus auf ein Thema gelegt, damit wir eine entsprechende Bearbeitungstiefe liefern können", beschreibt der Sprecher des Instituts, Prof. Dr. Ulrich Bröckel, das Arbeiten am Institut. Für ihn ist dies auch der Grund, warum das Institut schon zahlreiche Industrieaufträge aus den Bereichen Pharmazie, Feinchemikalien, Tiernahrung oder Reststoffverwertung erhielt.So entwickelte das Institut zum Beispiel ein Verfahren, um kleinste Restpartikel von Zellulose bei der Papierherstellung zu Pellets zu verarbeiten. Weiterer Aufgabenbereich ist die Versagensanalyse. Diese versucht zu erklären, warum Bauteile kaputt gegangen sind.Ausrüstung entscheidend

Wichtig für das Arbeiten ist eine hochwertige Ausrüstung. "Nur gutes Equipment gewährleistet gute Ergebnisse und gibt uns die Möglichkeit, interessante Industrieprojekte zu akquirieren", sagt der 47-jährige IMiP-Sprecher. Die Auftragsbeschaffung läuft zumeist auf Messen wie etwa der "PauTech" in Nürnberg oder im direkten Kontakt mit Firmen. Dabei kommt es mittlerweile auch vor, dass Unternehmen gezielt auf das Institut am Umwelt-Campus zukommen. "Offenbar haben wir uns schon einen Namen gemacht", sagt Bröckel.Zum Kundenkreis gehören Unternehmen wie BASF, Boehringer oder Villeroy & Boch. "Mit unserer Ausstattung sind wir fast industrieäquivalent", erklärt er weiter. Der Chemie-Ingenieur kann vergleichen, war er doch gut zehn Jahre beim Branchenriesen BASF beschäftigt. Ebenso wichtig für eine adäquate Auftragserfüllung ist laut Bröckel auch die Forschung und Lehre, von der letztlich wieder die Auftragsbeschaffung abhänge. Das Institut ist schließlich wichtiger Drittmittelbringer, da die zur Verfügung gestellten Mittel des Landes nicht ausreichen, um eine innovative Forschung und die damit verbundene Lehre zu bieten.Für die Zukunft peilen die Wissenschaftler den Aufbau eines festen Mitarbeiterstammes und die Erhöhung des Bekanntheitsgrades an, um das Wachstum weiter voran zu treiben.

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