Kanal leer, Keller auch

MORBACH. (iro) Die Morbacher haben nach dem Unwetter in der vergangenen Woche den Kanal nicht mehr mehr voll. Auch die Keller einiger Morbacher sind in der Zwischenzeit dank der Aktivitäten des gemeindlichen Bauhofs leer. Derweil wird die Frage laut, ob das Morbacher Kanalnetz zu klein dimensioniert ist. Diese Überlegungen weist Bürgermeister Gregor Eibes zurück.

Muss die Gemeinde Morbach die Rohre vergrößern, damit solche Überschwemmungen künftig verhindert werden? Bürgermeister Gregor Eibes beantwortet diese Frage mit einem entschiedenen Nein. Man könne ein Kanalnetz nicht für alle Eventualitäten dimensionieren. Auch Menschen der älteren Generation hätten sich nicht an ein solches Ereignis erinnern können. Würde man das Kanalnetz so planen, dass es Wassermassen wie die vom vergangenen Donnerstag aufnimmt, würden enorme Kosten für die Anlieger entstehen. Auch rein technisch wirft es nach Auskunft von Eibes Probleme auf, wenn Rohre zu groß dimensioniert seien, würden sie im Normalfall nicht genügend durchspült. Allerdings machte Eibes auch darauf aufmerksam, dass die Gemeinde weitere Maßnahmen zur Hochwasservorsorge plant. Zum Beispiel ein Regenrückhaltebecken im Bereich Schmausemühle. Nach dem Unwetter wurde in der Bevölkerung auch die Frage nach finanziellen Hilfen laut. Die Gemeinde möge doch darüber nachdenken, ob man den Überschwemmungsopfern unter die Arme greifen könne, appellierte beispielsweise Hans Hünerbein. Eine solche Möglichkeit sieht Eibes für die Gemeinde nicht. Allerdings habe es Unterstützung vom Bauhof zum Abtransport des unbrauchbar gewordenen Hausrats gegeben, damit auf die Bevölkerung nicht noch zusätzliche Belastungen zukommen (der TV berichtete). Davon wurde auch reichlich Gebrauch gemacht. Auf rund 70 Kubikmeter schätzt Theo Gätz, Büroleiter im Rathaus, das bisher abgeholte Material. Das seien knapp vier Container voll. Aufgequollenes Holz und kaputte Elektrogeräte sind bei diesen Mengenangaben noch nicht enthalten, weil sie auf einem anderen Weg entsorgt werden müssten. Über das Hilfsangebot der Gemeinde seien viele Bürger froh gewesen. Wer am Mittwoch noch Material abfahren lassen will, wird gebeten, sich mit der Bauabteilung im Morbacher Rathaus in Verbindung zu setzen, Telefon 06533/71-301 oder -309. Die Situation an der Morbacher Grundschule hat sich entspannt. Dort waren Öltanks umgekippt und etwa 3000 Liter Öl ausgelaufen. Am Montag habe der Unterricht nach einem schulfreien Tag wieder stattgefunden. Dass am Dienstag neun der zwölf Klassen im Schwimmbad gewesen seien, habe ausschließlich am Wetter gelegen, teilte Schulleiterin Frauke Lörsch auf TV-Anfrage mit.

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