Karibische Klänge in der Kirche

MALBORN. Richtig gute Kompositionen geben immer wieder neue Klangspektren her. Das hat der Musikverein Malborn bei seinem Weihnachtskonzert in der Pfarrkirche unter Beweis gestellt. Bei dem jungen MV-Dirigenten Fabian Gilles, der vor einem knappen Jahr den Taktstock von seinem Vorgänger Detlef Jungfleisch übernommen hat, darf Weihnachten auch mal karibisch klingen.

 Das Publikum lauscht andächtig: Der junge Dirigent des Malborner Musikvereins, Fabian Gilles, bringt mit seinem Orchester außergewöhnliche weihnachtliche Klänge in die Pfarrkirche des Orts.Foto: Herbert Meilchen

Das Publikum lauscht andächtig: Der junge Dirigent des Malborner Musikvereins, Fabian Gilles, bringt mit seinem Orchester außergewöhnliche weihnachtliche Klänge in die Pfarrkirche des Orts.Foto: Herbert Meilchen

Anders als üblich war schon der Beginn des Konzerts, nämlich mit dem "Echo Carol", bei dem vier Musiker, Andreas Fuchs (Horn), Regina Molitor (Trompete), Hermann-Josef Nickels (Trompete) und Sebastian Nalbach (Posaune), auf der Empore stehen und dem großen Orchester "antworten". Vorsitzender Peter Eisele begrüßte das Publikum im Namen der 38 Aktiven, darunter rund ein Drittel Jugendliche. "Wir haben die Stücke alle zusammen ausgesucht und in einer Hörprobe zusammen gestellt", ließ der 32-jährige Berufsmusiker vor dem Konzert wissen. Im Programm gab es Besonderes - zum Beispiel die "Aria für Alto-Sax" mit einem ergreifenden Saxophon-Solo von Nina Weiand oder das Schmankerl eines echten Boney-M-Titels "Mary's Boychild" mit besagtem karibischem Flair und betonten Bass-Klarinetten.Im Konzert steckt ein halbes Jahr Arbeit

Doch nicht nur Musik war zu hören, sondern auch Besinnliches und Kritisches in Form von meditativen Texten, vorgetragen von Pfarrer Matthias Junk. Feierlich erklang zum Schluss das "Praise the Lord" (Lobet den Herrn) mit dem Schlusssegen des Geistlichen. Fast ein halbes Jahr Arbeit steckt in dem Konzert, das an Präzision nichts zu wünschen übrig ließ. Die ist aber nicht nur durch unablässiges Üben zu erreichen, sondern, das weiß auch Dirigent Gilles, durch viel Spaß: "Spaß und gute Laune haben wir nicht nur beim Musizieren, sondern auch sonst, etwa bei Ausflügen." Gerade die Jugend will der studierte Klarinettist anlocken - und so musikalischen Nachwuchs ziehen. Zurzeit sind zehn Kinder und Jugendliche in der Ausbildung. Besonders stolz ist der Verein auf das sechsjährige Nesthäkchen Moritz Kopp, das fleißig Trompete lernt. Geübt wird direkt neben der Kirche im Pfarrheim - auch mit Einzelunterricht. Im Sommer steht ein erstes Vorspielen auf dem Programm. Gilles hat große Pläne mit den "Neuen". In zwei Jahren soll ein Jugendorchester aufgebaut sein, und in vier Jahren können sich die heutigen Anfänger ihre ersten Sporen im großen Orchester verdienen. Bis dahin geht der Spaß am Musizieren und an der Freizeitgestaltung weiter. Das hebt die Motivation und die Qualität, wie dieses jüngste Konzert bewiesen hat. Jetzt wird für das Konzert im Mai geübt. Man darf sich wieder auf neue Klänge freuen.

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