Karten auf den Tisch

Es ist ungewöhnlich, dass eine kleine Architektengemeinschaft im europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb gegen drei weitere, teils sehr renommierte Büros die Nase vorn hat. Um es deutlich zu machen: Der Auftraggeber muss sich bei diesem Verfahren für den Kandidaten entscheiden, von dem er die bestmögliche Leistung zu erwarten hat.

Wer das ist, wird in einem formal streng geregelten Verfahren ermittelt. Die Entscheidung ist wie gesagt ungewöhnlich, sie kann dennoch formal absolut korrekt sein. Merkwürdig mutet die Entscheidung des Thalfanger VG-Rats allerdings vor dem Hintergrund an, dass das Büro Sommerfeld-Brückner bei einer früheren freihändigen Vergabe-Entscheidung ebenfalls den Zuschlag erhalten hatte. Erst auf Hinweis der Freien Wähler und der Aufsichtsbehörde hatte man europaweit ausgeschrieben. Jetzt gilt es, die Karten so weit wie möglich auf den Tisch zu legen, um dem Eindruck entgegenzuwirken, bei der Vergabe sei es nicht mit rechten Dingen zugegangen. Der Gesetzgeber fordert jedenfalls ein transparentes Verfahren. Davon kann bislang keine Rede sein. i.rosenschild@volksfreund.de

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