Kehrtwende für einen "Thalfanger Jung"

Seit Februar hat Andreas Schmidt bei den Sportfreunden Hochwald Thalfang das Sagen. Der "Thalfanger Jung" nimmt dafür einiges in Kauf.

 Andreas Schmidt engagiert sich nicht nur als neuer Vorsitzender für die Sportfreunde Hochwald Thalfang. Er kickt auch bei den Thalfanger Altherren mit. TV-Foto: Ursula Schmieder

Andreas Schmidt engagiert sich nicht nur als neuer Vorsitzender für die Sportfreunde Hochwald Thalfang. Er kickt auch bei den Thalfanger Altherren mit. TV-Foto: Ursula Schmieder

Thalfang. (urs) Kasel ist nicht aus der Welt. Doch mal eben schnell bei den Vorstandskollegen vorbei fahren, ist für Andreas Schmidt nicht drin. Allein schon deshalb nicht, weil der im Februar gewählte neue Vorsitzende der Sportfreunde Hochwald Thalfang in Luxemburg arbeitet. Dennoch hat er sich entschieden, das Amt zu übernehmen. Schließlich erleichterten moderne Medien die Kommunikation ungemein. Außerdem sei er ein "Thalfanger Jung", nennt Schmidt den wichtigsten Grund. Sein Herz hänge nun einmal an Thalfang, obwohl er dort seit fast 20 Jahren nicht mehr wohnt.Seine erste Reaktion auf die Frage, ob er nicht den Vorsitz übernehmen wolle, war aber erst einmal ein klares Nein. Einfach wegen der Entfernung. Seine Kehrwende begründet der 47-Jährige mit dem Verein selbst. "Ich hab es nur gemacht, weil ich weiß, was dahinter steht: Wir haben eine super Mannschaft hintendran." Damit meint er vor allem die Vorstandskollegen, die sich teils seit vielen Jahren für die Sportfreunde engagieren, aber auch die "Vielzahl der Ehrenamtlichen und Aktiven". Für den Vater zweier erwachsener Kinder steht fest, dass er das Amt nicht etwa nur mal so für ein Jahr übernommen hat. Natürlich vorausgesetzt, dass die Leute mit ihm zufrieden sind: "Ich bin ein bodenständiger Typ."

Dem aktiven Thalfanger Altherren-Kicker geht es um die Zukunft des Vereins, in dem er selbst seit 1970 Mitglied ist. Das sei ja längst kein reiner Fußballverein mehr, sondern ein Sportverein mit vielfältigen Angeboten. Als Beispiel führt er Abteilungen an wie die Mountainbiker oder die Schachspieler. Außerdem stünden Walking, Gymnastik, Volleyball und Basketball zur Auswahl. Eine echte Größe im Verein bilde zudem die "Kids-Gruppe", das Kinderturnen für Jungsportler von fünf bis sechs, sechs bis acht oder ab acht Jahren: "Das sind 140 Kinder, die da mitturnen." Eine bedeutende Zielgruppe sieht Schmidt vor allem in den älteren Bürgern. Der Verein wolle versuchen, jedem in der Gemeinde die Möglichkeit zu bieten, sich sportlich zu betätigen.

Nicht minder wichtig ist ihm jedoch die Jugend, für die der Verein mehr in Richtung Freizeit anbieten will. Denkbar seien zum Beispiel Fahrten zum Erbeskopf oder Zeltlager. Und das selbstverständlich auf Vereinskosten: "Damit die Kinder sehen, der Verein tut was für sie." Vor allem aber sollten die Kinder Fußball spielen können.

Die derzeit rund 450 Mitglieder sprechen eindeutig für den Verein. "Das ist jede Menge für einen Ort dieser Größe", freut sich Schmidt. Was momentan noch fehlt, ist nach Ansicht des neuen Vorsitzenden ein einheitliches Auftreten, wofür ihm etwa einheitliche T-Shirts vorschweben. Ein Pluspunkt des Vereins sei auch die eigene Sportzeitung, das Sport-Echo. Vereine agierten heute einfach in einer ganz anderen Zeit. So müsse immer mehr Zeit aufgewandt werden für Verwaltungsdinge. Für die Aufrechterhaltung des Sportbetriebes brauche es daher Ideen und Veranstaltungen wie den Erbeskopfmarathon oder die Rocknacht. Das kommt seiner Überzeugung nach aber auch einer anderen Aufgabe des Sports zugute: "Es gilt nicht nur, dem Leben mehr Jahr zu geben, sondern auch den Jahren mehr Leben."

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