Keine Not in Sachen Notar

Seit Januar war die Notarstelle in Morbach nur vertretungsweise besetzt. Ein Zustand, der in der Einheitsgemeinde besorgt zur Kenntnis genommen wurde. Nach Angaben des Justizministeriums in Mainz sollte die Stelle zunächst für drei Jahre eingezogen werden. In der Interimszeit übernimmt die Sozietät Georg Klinkhammer und Michael Neugebauer aus Bernkastel-Kues den Aufgabenbereich mit.

 Das Notariat in Morbach ist nach rund einem halben Jahr Vakanz wieder regelmäßig besetzt. TV-Foto: Christian Brunker

Das Notariat in Morbach ist nach rund einem halben Jahr Vakanz wieder regelmäßig besetzt. TV-Foto: Christian Brunker

Morbach/Thalfang. Soll ein Grundstück gekauft oder veräußert werden, ist eine Urkunde zu beglaubigen oder ein Testament zu verfassen: Für viele Amtsgeschäfte braucht man einen Notar. Doch seit Januar ist die Notarstelle in Morbach vakant und wird nur von einem Notariats-Verwalter vertreten. Dieser übernimmt normalerweise nur so lange eine Notarsstelle, bis das Justizministerium einen neuen Notar für die Stelle ausgewählt hat. Doch was aus dem rheinland-pfälzischen Justizministeriums zu hören war, sorgte zunächst für eine Beunruhigung. Das Notariat in Morbach sollte zunächst unbesetzt bleiben. Denn nach Angaben des Ministeriums gab es im Hunsrück-Ort zu wenig Arbeit für einen Notar, sodass das Notariat zunächst einmal für drei Jahre eingezogen wird. Erst danach soll der Präsident des Oberlandesgerichts in Absprache mit Justizministerium und Notarkammer darüber entscheiden, ob wieder ein eigenständiger Notar seine Zelte in Morbach aufschlägt. In Mainz wollte man die Zeit dafür nutzen, die Notarbezirke neu zu strukturieren. Denn das Notariat in Morbach wurde erst vor zwei Jahren nach der Auflösung des Notariats in Neumagen-Dhron geschaffen. "Es hat sich nicht bewährt", heißt es aus dem Justizministerium. Notare haben Büro bereits bezogen

Der Notariatsbereich Morbach soll zumindest für die Dreijahresfrist Bernkastel-Kues zugeschlagen werden. Ebenso wie Thalfang zu Hermeskeil und Rhaunen zu Idar-Oberstein. Für die Menschen in Morbach soll das aber keine Nachteile mitsichbringen. Denn der Präsident des Oberlandesgerichts hat nach TV-Informationen mit Wirkung vom 1. Juni bereits entschieden, dass in Morbach eine Geschäftsstelle aufgemacht werden soll, die regelmäßig besetzt ist. Die Notare Georg Klinkhammer und Michael Neugebauer betreuen Morbach mit und haben das Büro im Haus der Sparkasse bereits bezogen. So soll die Versorgung mit notariellen Dienstleistungen auch weiterhin gewährleistet werden. Im Morbacher Rathaus ist man unterdessen über die Entscheidung des Ministeriums überrascht. Vor allem die Tatsache, dass es zu wenig Arbeit für einen Notar geben soll, kann Theo Gätz, büroleitender Beamter, nicht nachvollziehen. "Wir haben hier in Morbach von der Gemeinde aus eigentlich immer sehr viele Grundstücksbewegungen", sagt Gätz. Und auch im privaten Bereich gebe es immer zu tun. "Die Notare sind eigentlich immer gerne nach Morbach gekommen", sagt Gätz. Meinung Nur recht und billig Der Versuch, in Morbach ein eigenständiges Notariat einzurichten, hat sich nicht bewährt. Da ist es recht und billig, wenn das Justizministerium darüber nachdenkt, die Amtsbereiche neu zu ordnen. Schließlich bekommt ein Notar kein festes Gehalt, sondern muss von dem Leben, was ihm seine Tätigkeit einbringt. Für die Bürger wird die Entscheidung des Ministeriums keine großen Nachteile bringen. Zum einen, weil ein Teil der Bürger den Notar nicht angenommen hat, zum anderen, weil auch nach der Einziehung der Stelle in Morbach weiterhin eine Geschäftsstelle mit Notar vor Ort sein wird, zumindest an mehreren Tagen die Woche. Außerdem gibt es in der Umgebung mit Hermeskeil, Idar-Oberstein, Birkenfeld und Traben-Trarbach ein großes Angebot an Notaren, und jeder kann sich an den Notar wenden, dem er vertraut. c.brunker @volksfreund.de

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