Keine Panik, wir kommen wieder

Der wechselhafte Sommer hat auch den Urlaubern in der Region zugesetzt. Vor allem Stammgäste nehmen es jedoch gelassen.

 Der Schirm ist auch bei Sonnenschein mit dabei: Den Morbacher Stammgästen Willi und Jolanda Van Kolk sowie Maria und Theo Froitzheim (von links) können Wetterkapriolen keinen Streich spielen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Der Schirm ist auch bei Sonnenschein mit dabei: Den Morbacher Stammgästen Willi und Jolanda Van Kolk sowie Maria und Theo Froitzheim (von links) können Wetterkapriolen keinen Streich spielen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Morbach/Thalfang. Für treue Hunsrückurlauber ist das Wetter kein Thema. "In Holland ist das genauso", sagt Willi Van Kolk. Seit mehr als 20 Jahren macht er mit Ehefrau Jolanda mehrmals im Jahr in Morbach Urlaub: "Die Leute sind freundlich, und wir haben viele Bekannte und Freunde hier gefunden." Außerdem sei die Umgebung schön, es gebe immer wieder Neues zu entdecken. Tagsüber schauen die Urlauber aus dem Nachbarland in den Museen ringsum vorbei oder fahren nach Idar-Oberstein, Trier, Luxemburg, Rüdesheim und Koblenz. Selbst den Beller Markt und den Kröver Oldtimer-Traktoren-Treff kennen sie.Museums- statt Regentage

Ähnlich viel herumgekommen sind Maria und Theo Froitzheim aus Hürth (Nordrhein-Westfalen). "Die Luft ist hier so frisch, herb und gesund", begründen die passionierten Spaziergänger. Geschätzte Etappenziele sind die Baldenau-Ruine, die Bischofsdhroner Kapelle oder der Große Herrgott in Rapperath. Bei schlechtem Wetter sei es dann auch mal schön, einen Einkaufsbummel zu machen. Und wenn sie der Regen einmal überrascht, kann das die beiden dennoch nicht schrecken: "Ich hab den Schirm immer dabei", zeigt sich Maria Froitzheim bestens gerüstet.Auch Klaus und Gudrun Zimmerhof kann das Wetter nicht hindern, mehrmals im Jahr nach Morbach zu fahren. "Wir gehen gern wandern", begründen die Velberter, die am Hunsrück vor allem die Landschaft und den Wald schätzen - aber auch die Menschen. Und bei Regen biete sich eine Fahrt nach Trier, Bernkastel-Kues oder Wittlich an. Die Gelassenheit der Stammgäste färbt aber nicht auf alle Urlauber ab, wie der in Thalfang für Tourismus und Kultur zuständige Daniel Fett weiß. Wer eine Regenperiode erwische, sei halt enttäuscht, die Grundstimmung sei automatisch schlechter. Den tagelangen Regen hätten viele zwar mit Fassung getragen. Allerdings werde sich wohl erst im nächsten Jahr zeigen, inwiefern dies künftige Buchungen beeinflusse. Mancher entscheide sich da vielleicht doch lieber für Mallorca, glaubt Fett. Selbst das vielseitige Schlechtwetterangebot wie Konstantin-Ausstellung, Feller Bergwerk oder Hallenbad könne da wenig ausrichten. Allerdings gebe es auch Urlauber, denen wie den englischen Gästen das Wetter völlig gleich sei.Karl-Heinz Erz, Leiter der Tourist-Information Morbach, wagt eine positive Zwischenbilanz. Vom Gefühl her seien die Sommermonate gut verlaufen. Über die Kirmes sei Morbach sogar "richtig voll belegt" gewesen. Das habe es bisher noch nie gegeben. Urlauber, die eine Schlechtwetterperiode erwischen, weiß er zu trösten: "Es gibt keine Regentage - es gibt Museumstage". Mancher Gast habe den Regen zudem positiv gesehen: Das sei immer noch besser als 40 Grad im Schatten.Im Thalfanger Ferienpark Himmelberg kann an Regentagen ein Animationsprogramm genutzt werden oder der überdachte Blockhausgrill. Laut Stefanie Weiss, Leiterin Gruppentouristik, schlagen solche Tage aber dennoch immer etwas auf die Stimmung. Klagen wegen des Wetters hat es laut Geschäftsführer Rudi Marx aber dennoch nicht gegeben. Die Gäste seien dann nur etwas kritischer als bei Sonnenschein.

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