Keine gemeinsame Marschrichtung

Zu unterschiedlich sind für Trier-Saarburgs Landrat Günther Schartz derzeit die Voraussetzungen für eine gemeinsame Dachmarke Hunsrück. Mit Vorhaben wie dem Saar-Hunsrück-Steig oder der Hunsrückbahn soll die Region entwickelt werden. Bedarf sieht er vor allem im Bereich westlich des Hahns.

 Der Saar-Hunsrück-Steig gehört zu den Schlüssel-Projekten, mit denen der Hunsrück voran gebracht werden soll.Foto: SZ

Der Saar-Hunsrück-Steig gehört zu den Schlüssel-Projekten, mit denen der Hunsrück voran gebracht werden soll.Foto: SZ

Morbach/Hermeskeil. Die Konzepte der Dachmarken Eifel oder Mosel sind nicht für den Hunsrück anwendbar. Das glaubt Trier-Saarburgs Landrat Günther Schartz. Während sein Bitburg-Prümer Kollege Roger Graef sich um den Markenprozess Eifel und Bernkastel-Wittlichs Landrätin Beate Läsch-Weber um die Mosel kümmert, beschäftigt sich Schartz mit dem Hunsrück. "Es hat historische Gründe, dass sich die Region nicht einheitlich darstellt", sagt der Landrat. Er spricht von unterschiedlichen Ausgangslagen der einzelnen Teilbereiche.

Trotz aller Bestrebungen zur Einheit der Landschaft zwischen Saar und Rhein hat Schartz eine Grenze ausgemacht, die den Hunsrück durchschneidet: "Es gibt eine Hunsrück-Region östlich des Flugplatzes Hahn und eine westlich davon", sagt Schartz.

Das zeigt sich unter anderem auch darin, dass es im Rahmen der Lokalen Aktionsgruppen (LAG) für den Hunsrück zwei separate Gruppen gibt. Einerseits die LAG Hunsrück (zwischen Emmelshausen und dem Vicus Belginum bei Wederath) und der LAG Erbeskopf (Zwischen Herrstein und Kell).

Verfestigt hat sich diese Grenze nach Meinung von Schartz durch die Millionen-Investitionen des Landes in den Flugplatz sowie in die Verkehrsinfrastruktur im Zusammenhang mit dem Flugplatzsystem Frankfurt/Frankfurt-Hahn. Mit einer gemeinsamen Regionalmarke wie beispielsweise in der Eifel wird der Hunsrück nicht starten können. Denn solch eine Marke gibt es seit einigen Wochen mit "SooNahe - Gutes von Hunsrück und Nahe" bereits. Den Hunsrück nach vorne bringen wollen Schartz und seine Mitstreiter deshalb nicht mit einer Marke, sondern mit Schlüsselprojekten. Ein solches Projekt ist Deutschlands schönster Wanderweg. "Der Saar-Hunsrück-Steig ist ein voller Erfolg", sagt Schartz. Die Zahl der Übernachtungen sei durch den Steig um 70 000 gestiegen. Die Steige werden erweitert durch sogenannte Traumpfade, die weitere Teile der Landschaft mit qualifizierten Wanderwegen erschließen (der TV berichtete).

Ebenfalls einen Schub für die Region verspricht sich Schartz durch die teilweise Reaktivierung der Hunsrückbahn. "Natürlich nicht um jeden Preis", sagt Günther Schartz. Er fordert angesichts der Landesinvestitionen in die Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Rheinschiene und Hahn, dass auch zwischen Hermeskeil und Hahn Landesgeld fließen muss. Schließlich müsse es Ziel sein, den ganzen Hunsrück im Blick zu haben und zu entwickeln.

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