Keine gewöhnliche Firma

Warum wurde die Jugendherberge geschlossen? Der ehemalige Träger arbeitet nach einer neuen Strategie. In Prüm und Cochem beispielsweise wurden Häuser neu gebaut oder mit viel Geld saniert, dafür müssen andere Standorte bluten.

Das erinnert an Konzern-Entscheidungen, die ausschließlich nach Rentabilitätsgesuchrtspunkten geführt werden. Doch "Die Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz und Saarland" sind keine gewöhnliche Firma. Wenn man auch bei 180 000 Mitgliedern und 42 Standorten in Rheinland-Pfalz und dem Saarland die Wirtschaftlichkeit nicht außen vor lassen darf. Das Jugendherbergswerk ist ein gemeinnütziger Verband, der Verpflichtungen gegenüber den Mitgliedern und dem Gemeinwohl gegenüber hat. Immerhin erhält er Fördermittel - allein für die Jugendherberge Prüm mehr als zwei Millionen Euro aus dem Investitionsstock. Da muss sich das Land fragen lassen, wie großzügig ein Verband mit öffentlichen Mitteln gesponsert werden kann, der mit "zeitgemäß" sanierten Häusern möglicherweise in einem Marktsegment tätig ist, wo er Hotels und Pensionen, die ohne öffentliche Zuschüsse auskommen müssen, Konkurrenz macht. Den Beweis, dass dem nicht so ist, blieb Geditz jedenfalls schuldig. i.rosenschild@volksfreund.de

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