Keinen Nerv getroffen

THALFANG/HORATH. Wassermeister Willi Wirz tut seit drei Jahrzehnten in Thalfang Dienst. Während dieser Zeit hat er in jedem Dorf den Wandel in der Wasserversorgung begleitet.

Der Wassermeister der Verbandsgemeinde Thalfang ist seit 30 Jahren der Gleiche. Entsprechend groß ist der Bekanntheitsgrad von Will Wirz. Gibt es doch in der gesamten VG kaum jemanden, dem der 57-Jährige Horather nicht ein Begriff wäre. Wer ihn nicht vom jährlichen Ablesen der privaten Wasseruhr kennt, hat seine Bekanntschaft vielleicht im Zusammenhang mit dem Hausanschluss fürs Eigenheim gemacht oder beim Reparieren eines Rohrbruches. Doch zum Aufgabengebiet des Wassermeisters gehört einiges mehr, als für einen Privatmann auf Anhieb erkennbar ist. Trägt der Experte in Sachen Trinkwasser doch in erster Linie für eine stets einwandfreie Qualität Sorge. Und das beinhaltet vielfältige Aufgaben. Diese beginnen bei Quellfassungen oder der Überwachung von Wasserschutzgebieten und schließen über die optimale Speicherung und Überwachung der chemischen Messwerte auch die Wartung von Brunnen oder Pumpanlagen ein. All dies birgt natürlich eine Fülle möglicher Stör- oder Risikofaktoren. Die Frage, was ihm in den 30 Jahren als Verbandsgemeinde-Wassermeister das Wichtigste ist, beantwortet Wirz daher ohne Zögern. "Das Schöne ist, bis heute noch keinen Nerv der Bevölkerung getroffen zu haben." Die Wasserqualität sei immer in Ordnung gewesen. Und das, obwohl es in seiner Zeit etliche neue Trinkwasserverordnungen gegeben habe, die "immer enger" geworden seien. Während der drei Jahrzehnte hat Wirz in nahezu allen Dörfern den Wandel in der Wasserversorgung miterlebt. "20 Ortslagen haben wir neu gebaut, wobei wir die Hausanschlüsse alle selbst gelegt haben", zieht er Bilanz. Thalfang und Malborn waren gerade erst fertig geworden, als er am 1. Januar 1976 anfing. Der entscheidende Unterschied sei ja gewesen, dass damals jedes Dorf seine eigene Wasserversorgung hatte. Heute werden dagegen fast alle Dörfer über den Zentralhochbehälter bei Thalfang-Bäsch versorgt. Lediglich Gräfendhron, Horath und Merschbach sind auf Grund ihrer Topografie nicht angeschlossen an den Hochbehälter, der 2003 eine neue Aufbereitungsanlage erhielt. Ein weiterer wesentlicher Schritt war laut Wirz der Austausch der alten Graugussleitungen. Zuvor sei er fast jeden Abend wegen eines Wasserrohrbruchs unterwegs gewesen, erinnert er sich an die Zeiten als "Einzelkämpfer". Ohne die heutigen Umschaltmöglichkeiten, sei es oft vorgekommen, dass die Leute plötzlich ohne Wasser da standen. Dafür sind Jahrzehnte später sehr viel häufiger Wasserproben für chemische Untersuchungen zu entnehmen. Trotz der 30-jährigen Erfahrung als Wassermeister hat Wirz nicht bei den Werken gelernt. Der berufliche Werdegang des Maschinenschlossers und Schlossermeisters, der später eine Ausbildung zum Umwelttechniker Fachrichtung "Wasserversorgung" anschloss, hatte 1963 beim heimischen Stahlwerk begonnen, das damals noch unter Röttger firmierte. Außerdem arbeitete der zweifache Vater beim Nachfolger Hochwald-Drahtwerk und im verbundenen Trierer Moselstahlwerk.

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