Kelterpfanne und frischer Apfelsaft

WEDERATH. (urs) Wenn in Wederath "der Bembel ruft", ist das vor allem einem zu verdanken: dem Großvater von Frank Sausen. Hätte Josef Fetzer nicht 1912 eine Kelter erworben, fehlte es der Freizeitmannschaft am wichtigsten Utensil für ihr Viez- und Kelterfest.

Per Pferdefuhrwerk gelangte damals die Kelter hinauf in den Hunsrück, wo sie seither verlässlich ihren Dienst verrichtet. Früher habe das ganze Dorf in der Kelteranlage nahe der Gaststätte gekeltert, erinnert sich Robert Sausen. 1999 griff dann die Freizeitmannschaft, deren Vorsitzender Frank Sausen ist, diese Tradition des Kelterns wieder auf. Bevor gekeltert werden konnte, musste zunächst einmal Obst gesammelt werden. Kürzlich sind die Mitglieder der Freizeitmannschaft Wederath "mit Kind und Kegel in den umliegenden Streuobstwiesen" unterwegs gewesen, erzählt Sausen. Eine gesellige Exkursion, die für die Nachwelt fotografisch dokumentiert wurde. Den Lohn für den gemeinschaftlichen Einsatz gab es beim Kelterfest: Egal ob in flüssiger Form, als Kelterpfanne oder Apfelkuchen - für jeden Geschmack war genau das Richtige dabei. Für das Fest landeten rund 1,4 Tonnen Äpfel erst in der "Kritzelmaschine", der zerkleinernden Obstmühle, und dann in der Kelter. Der Ertrag der Aktion sind an die 400 Liter Apfelsaft - naturtrüb und rein fruchtgesüßt.

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