Als Brigitte Föll, Mutter von vier Kindern, von dem Projekt "Weihnachten im Schuhkarton" erfuhr, war sie sofort begeistert. "Ich find das genial, so eine kleine Freude zu bereiten." Neben der Idee, dass ein Kind ein anderes beschenkt, beeindruckte sie "die Art und Weise, wie die Geschenke verteilt werden". Denn dies soll, sofern es im Empfängerland keine Vorbehalte gibt, im Rahmen eines Krippenspiels oder begleitet von Weihnachtsliedern geschehen. Abgesehen von Päckchen ihrer Kinder unterstützt die Thalfangerin die Aktion mit einer Sammelstelle. Damit trägt sie die Verantwortung für den Inhalt der Päckchen, die gemäß der Einfuhrbestimmungen der Empfängerländer zum Beispiel nichts Gebrauchtes enthalten dürfen. Empfänger im Jahr 2004 sind Bulgarien, Kroatien, Litauen, Moldawien, Polen, Rumänien, Serbien, Slowakei, Ukraine, Weißrussland, Israel, Palästina, Südafrika. Mit dem Auslegen von Informationen in öffentlichen Gebäuden oder bei Ärzten sorgte Föll, die auch in Schulen und Kindergärten für Beteiligung warb, für Beachtung. Hilfreich war auch, dass der Arbeitsgeber ihres Mannes den Lohnabrechnungen Infoblätter beipackte. "Und dann zog das irgendwie so Kreise", kommentiert Föll die erstaunliche Resonanz. Denn neben den Thalfanger Schulen und Kindergärten beteiligen sich auch in Beuren, Heidenburg, Horath, Morbach und Weiperath Kinder an der Aktion. Weitere Sammelstellen gibt es in Lückenburg und Hermeskeil, und auch aus Bischofsdhron und Kempfeld wurde Hilfe angeboten. Besonders freut sich Föll über eine arbeitslose Frau, die nach der ersten Annonce vier Päckchen bei ihr vorbei brachte. Auch die Kinder können sich mit der Initiative, die bis 15. November läuft, identifizieren. Die zwölfjährige Lena findet die Idee gut, "weil man damit anderen Leuten hilft." Außerdem macht es ihr Spaß, sich Gedanken über den Inhalt eines Päckchens zu machen. Martina, neun, sieht das nicht anders. Neben Kuscheltier, Zahnbürste, Puzzle und etwas "zum Schnausen" enthält ihr Päckchen eine kleine Tasche und ein Poesiealbum. "Da kann sie rein schreiben oder malen", hat sie Vorsorge dafür getroffen, dass das Geschenk auf jeden Fall gut ankommt. Ein Päckchen, das von Herzen kommt: "Das sind alles Sachen von mir", betont Martina, die sich von dem ein oder anderen Geschenk trennte. Da habe sie sich halt gesagt: "Okay, das geb ich jetzt mit - die brauchen es mehr als ich." "Weihnachten im Schuhkarton" ist das Projekt des Vereins "Geschenke der Hoffnung". Der Verein (Spendensiegel Deutsches Zentralinstitut für Soziale Fragen) bezeichnet sich als "christliches Werk, das Menschen in Not hilft und das Evangelium weitergibt". Ziel der von einem walisischen Geschäftsmann initiierten Aktion ist es, Bedürftige ungeachtet ihres religiösen, sozialen oder kulturellen Hintergrundes zu unterstützen. Kontakt: www.Geschenke-der-Hoffnung.org. Spendenkonto 104 102, Kennwort 300 501 Postbank Berlin Bankleitzahl 100 100 10.