Kinder unterwegs, Eltern zu Hause

Mit viel Musik und einem Festumzug ist die Märker Kirmes in Thalfang über die Bühne gegangen. Die Resonanz auf den Umzug blieb dürftig, der Veranstalter ist aber insgesamt zufrieden. Die Polizei meldet unterdessen, dass im Laufe einer Schlägerei am Rande des Festes zwei Personen verletzt wurden.

 Schade für die Aktiven, darunter auch viele Kinder: Nur wenige Zaungäste verfolgten den „Märker Festumzug“, der als Höhepunkt der Thalfanger Traditionskirmes am Sonntagnachmittag zum Festzelt zog. TV-Foto: Ursula Schmieder

Schade für die Aktiven, darunter auch viele Kinder: Nur wenige Zaungäste verfolgten den „Märker Festumzug“, der als Höhepunkt der Thalfanger Traditionskirmes am Sonntagnachmittag zum Festzelt zog. TV-Foto: Ursula Schmieder

Thalfang. Beim Blick in die Runde bleibt das Kopfschütteln nicht aus. Nur ein paar Dutzend Zaungäste haben sich eingefunden, um den "Märker Festumzug" zu sehen. Auf eine Zukunftsperspektive dieses Angebot lässt das kaum hoffen. Dabei hatten sich im zweiten Jahr des Neustarts der Thalfanger Traditionskirmes etliche "Märker" engagiert ins Zeug gelegt. Angeführt von einem Musikzug "Thalfang/Heidenburg" ziehen etwa die "Tholfanger Spetzbouwe" durchs Dorf und auch Feuerwehr und Reiterabteilungen sind dabei. In einem Cabriolet haben zudem zwei hübsche Mädels Platz genommen. Allerdings handelt es sich bei diesen nicht um Miss Thalfang 2007 und 2006. Die Aktiven der Showtanzgruppe sind nur ersatzweise eingesprungen und freuen sich daher umso mehr, dass sie "wie die Missen" behandelt werden. Ein Marsch mit vielen Kindern

Stark vertreten sind vor allem Kinder und Jugendliche. Neben der Mini-Turngruppe der Sportfreunde Hochwald Thalfang haben sich Karate-Minis und Reiter-Nachwuchs dem Festzug angeschlossen. Angesichts dieser geballten Präsenz junger Kirmes-Aktiver wundert es schon, dass der Umzug offensichtlich nicht die Neugier aller Eltern und Großeltern geweckt hat.Allzu großer Andrang herrscht auch am Festzelt nicht. Nur allmählich treffen die Sonntagskirmesgäste ein, darunter einige, die sich über den bisherigen Verlauf des Festes austauschen. Der Thalfanger Michael Gogolin umschreibt den Samstagabend als "bescheiden". Gegen zehn Uhr sei das Zelt noch zu drei Viertel leer gewesen und die Musik habe oft pausiert. Gänzlich missfallen hat ihm die Wahl der Miss Thalfang, die sich wegen des schwachen Besuchs bis gegen Mitternacht verzögert habe: "Das war ein Kasperletheater", meint er enttäuscht. Auch Andreas Klein aus Rorodt hatte vom Freitagskonzert mehr erwartet. Die Band sei ja noch in Ordnung gewesen, aber bei der Mallorcaparty danach sei keine Stimmung aufgekommen. Die DJs hätten nur "uralte Schinken aufgelegt".Schlägerei vor der Toilettenanlage

Viele Leute hätten nur kurz rein geschaut und seien gleich wieder weg. Lediglich in der Bar habe es sich geknubbelt: "Weil es da billiger war als am Bierstand". Überzogen findet er, dass neben dem Eintritt von fünf Euro Getränke-Bonkarten für mindestens zehn Euro gekauft werden mussten. "Man kann eine Kirmes auch mit zu hohen Preisen kaputt machen", meint ein Familienvater dazu.Eine zufriedene Bilanz zieht indes der Veranstalter. "Das Wetter stimmt, wir haben hier ein super Ambiente. Und mit unserem Umzug haben wir einen großen Anfang geschafft", kommentiert Harald Kessler von der Agentur "Bavaria Event". Außerdem seien die Konzerte mit 600 Gästen am Freitag und mehr als 1000 am Samstag gut besucht gewesen. "Die Frequenz war schon etwas stärker als voriges Jahr", führt er das auf die "geballte Werbung" seiner Agentur zurück. Allerdings hätten sich die Ausgehzeiten verschoben. So richtig Betrieb sei immer erst ab 22 Uhr gewesen. Doch dafür sei alles friedlich verlaufen: "Nicht eine Schlägerei, kein Polizeieinsatz." Die Morbacher Polizei hat unterdessen gemeldet. dass in der Nacht auf Sonntag gegen drei Uhr ein unbekannter Jugendlicher eine Schlägerei vor der Toilettenanlage auf dem Festplatz anzettelte. Dabei verletzte er eine Person mit Faustschlägen. Als eine dritte Person eingriff, erhielt auch sie einen Schlag auf das Auge. Nach Angaben der beiden Verletzten, die den Täter nicht kannten, war dieser etwa 20 Jahre alt, 1,70 Meter groß und auffallend schwergewichtig und korpulent. Er trug eine Brille ohne Einfassung. Der Täter ist noch nicht ermittelt. Die Polizei bittet um Hinweise unter Telefon 06533/93740.

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