" Selbst ist der Mann, vor allem beim eigenen Auto. Da kann er sogar Fensterscheiben putzen. Aber sonst? Naja, den Müll bringt er schon raus - wenn ich ihn darum bitte. Aber das die Tüte längst voll ist und überquillt, dafür sind männliche Sehorgane offenbar nicht gemacht. Das hat Frauen schon immer auf die Palme gebracht. Genauso wie die Tatsache, dass Frauen nicht das gleiche Geld verdienen wie Männer. Im Zusammenhang mit dem Internationalen Frauentag haben meine Geschlechtsgenossinnen dafür auch gestreikt, dass sich das ändert. Und das brachte mich auf eine Idee: Mit der Kätt von nebenan habe ich mir einen richtig schönen Tag gemacht, Sie wissen schon: Bummeln und majen, wie man im Hunsrück so schön sagt, statt putzen und kochen. Einfach herrlich! Meinem Hermann hat es, glaube ich, weniger gefallen. Der Kühlschrank zu Hause war leer, und wie sonst vorgekocht hatte ich natürlich auch nicht. Den Überresten in der Küche nach zu urteilen, standen Schnitzel und Salat auf dem Speiseplan. Das Schnitzel war vermutlich ziemlich angebrannt, so schwarz, wie die Pfanne aussah, und der Salat war unter Schmerzen entstanden. Im Kampf gegen das Küchenmesser war der Mann nur zweiter Sieger geworden. Ein roter Fleck und eine Packung Pflaster auf dem Küchentisch sprachen Bände. Naja, wenigstens das Bier hatte sich Hermann unfallfrei aus dem Keller geholt. Ganz kleinlaut erwartete der Göttergatte mich abends und fragte vorsichtig, ob ich denn morgen wieder das Regiment in der Küche übernehme. Sicherheitshalber hatte er noch das tolle Küchenmesser erstanden, das für mich vor kurzem noch viel zu teuer war. Schließlich sei das alte Messer ja nicht mehr scharf und viel zu gefährlich. Was so ein kleiner Streik alles bewirken kann, weiß jetzt Eure liss@volksfreund.de