Kleines Dorf – große Leistung

SCHÖNBERG. (urs) Dank Spenden und Eigenleistung der Bürger ist die Schönberger Grillhütte nicht länger ein Traum. Während das Gebäude am Sportplatz Formen annimmt, geht es auch mit dem Neubaugebiet voran.

Auf den ersten Blick scheint Schönberg sich für dieses Jahr nicht viel vorgenommen zu haben. Doch in den bescheidenen 26 000 Euro des Vermögenshaushaltes stecken mehr als die Umlagen für Grundschule und Kindergarten. So stehen dank der Jagdgenossenschaft weitere 4000 Euro für den Bau der Grillhütte bereit. Laut Ortsbürgermeisterin Maja Calustian hat sich die Gemeinde das langjährige Wunschprojekt bisher 17 400 Euro kosten lassen. Dank des Engagements und der Spendenfreudigkeit der Schönberger habe der Ort das "aus eigener Kraft geschafft". Parallel dazu ist zudem ein Projekt in die Gänge gekommen, das für die Zukunft des Dorfes von entscheidender Bedeutung ist. Mit Planungskosten von 8300 Euro zeichnet sich ab, dass sich doch noch etwas tut in Sachen Neubaugebiet. Etliche Jahre war dies daran gescheitert, dass für den Grundstückskauf keine Kredite bewilligt wurden. Doch nun dürfen Bauwillige hoffen, doch nicht gezwungen zu sein, sich andernorts zu orientieren. Ab 2009 könnte das Neubaugebiet "Bei Mühlendorn" allmählich Konturen annehmen. Zehn bis 14 Bauplätze, für die es bereits konkrete Anfragen gibt, sollen dort ausgewiesen werden. Ein Planungsauftrag ist bisher noch nicht vergeben. Das auch in Thalfang aktive Zerfer Ingenieurbüro IPB hat aber Interesse bekundet und sich dem Rat schon einmal vorgestellt. "Sie waren die Einzigen, die sich gemeldet haben", würdigt Calustian. Dass es nun mit Grillhütte und Neubaugebiet ernst wird, freut sie sehr. Für Schönberg sei das ein ganz besonderes Jahr: "Das sind zwei riesige Projekte, auf die wir sehr stolz sind." Im Laufe des Jahres soll auch der morsche Dorfbrunnen saniert werden. Für Abriss und Neuerrichtung des aus eigenhändig gesammelten Natursteinen gemauerten Schmuckstücks sind 3500 Euro veranschlagt. Insgesamt summieren sich die laufenden Ausgaben des Verwaltungshaushalts auf 188 400 Euro, ebenso wie die Einnahmen - denn Schönberg kann einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen. Allerdings schafft die Gemeinde das nur dank ihrer Rücklagen, die um 15 200 Euro schrumpfen werden. Dafür bleiben die Bürger von höheren Abgaben verschont. Weder Gebühren noch Steuerhebesätze steigen. Dennoch erwartet die Gemeinde allein an Gewerbesteuer 2007 einen Zuwachs von 10 000 Euro. Beim Friedhof lebt Schönberg aber mit einer Unterdeckung. Der Forderung der Rechnungsprüfung, die Gebühren zu erhöhen, will die Gemeinde nicht nachkommen. Die Spanne von bisher 150 Euro für ein Urnen- und 300 Euro für ein Reihengrab zu 307 beziehungsweise 614 Euro ist dem Rat zu hoch. "Das find ich vollkommen überzogen", kommentiert Calustian. Ein Thema von breitem Interesse im Ort ist die Wasserversorgung. Anlass ist der Anstieg der Gebühren und die geplante neue Leitung zur Primstalsperre. Die Vorstellung, statt mit reinem Quellwasser künftig vielleicht von Hermeskeil versorgt zu werden, schmeckt einigen Ratsmitgliedern gar nicht. Nach Ansicht ihrer Gemeindechefin handelt es sich bei der Leitung aber um "eine Investition in die Zukunft" mit dem Ziel, etwaige künftige Engpässe zu umgehen.

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