Kneten für einen guten Zweck

Märkte, Partys und Konzerte: Auf vielen Veranstaltungen wurde in den vergangenen Wochen und Monaten dazu aufgerufen, zwei an Leukämie erkrankten jungen Männern aus dem Kreis Birkenfeld zu helfen.

Birkenfeld. (msc) Je ein Stammzellenspender für zwei vor kurzem an Leukämie erkrankte junge Männer aus dem Kreis Birkenfeld wurde inzwischen gefunden. Dennoch gibt es weiterhin Aktionen, bei denen Geld für Daniel Spang aus Oberreidenbach und Michael Lorenz aus Hettenrodt gesammelt wird. Denn die beiden Typisierungsaktionen der Birkenfelder Stefan-Morsch-Stiftung haben viel Geld gekostet, insgesamt 110 450 Euro. "An Spenden eingegangen sind aber erst rund 55 860 Euro", erklärt Emil Morsch, Vorstandsvorsitzender der Stiftung. 50 Euro kostet jede einzelne Typisierung, bei der dem potenziellen Stammzellenspender Blut entnommen wird, das dann daraufhin untersucht wird, ob die Merkmale zu denen des Erkrankten passen. 1423 Menschen ließen sich kürzlich für Daniel Spang pieksen, 786 für Michael Lorenz. An Geldspenden kamen 28 295 und 27 564 Euro zusammen - stolze Beträge zwar, aber insgesamt lediglich die Hälfte der erforderlichen Summe. "In diesem Jahr haben wir bundesweit rund 50 Typisierungsaktionen organisiert. Bei vieren haben die Spenden nicht ausgereicht, um die Kosten zu decken", sagt Morsch. Zwar hätten viele Menschen vor allem im unmittelbaren Umfeld und in den Nachbarorten der erkrankten jungen Männer geholfen, doch liefen Aktionen im Kreis Birkenfeld immer vergleichsweise zäh - etwa im Vergleich mit dem Ruhrgebiet. Morsch: "Aber dort wohnen natürlich mehr Menschen als hier im ländlichen Raum." Und so übersteigen mancherorts die Spenden die Kosten, so dass dieses Geld für andere Aktionen, die nicht so große Summen einbringen, verwendet werden kann - wie beispielsweise für Daniel Spang und Michael Lorenz. "Die Familien werden von uns jedenfalls nie herangezogen", versichert Morsch, der auf eine höhere Spendenbereitschaft an Weihnachten hofft.Besondere Aktion zu Weihnachten

Für die Zeit zwischen den Jahren hat sich auch Thomas Rausch eine ganz besondere Aktion ausgesucht, die Daniel Spang zugute kommen soll: Er will am 28. Dezember von 6 Uhr morgens an einen Weltrekord im Dauermassieren aufstellen und den Erlös zu 100 Prozent spenden. 100 Patienten will er in 25 Stunden jeweils 15 Minuten lang massieren. "Der bisherige Rekord liegt bei 96 Leuten in 24 Stunden", erklärt der 30-Jährige. 15 Euro kostet die Massage für den guten Zweck in Rauschs Praxis. Rausch: "Das Hauptproblem ist allerdings, 100 Patienten zu finden. Denn da die Aktion an einem Stück stattfindet, müssen sich manche auch mitten in der Nacht massieren lassen. Sollte es mit dem Weltrekord nicht klappen, habe ich wenigstens etwas Gutes für Daniel getan", sagt der Physiotherapeut. Und dem schwer kranken Jungen aus dem Nachbarort zu helfen, sei für ihn der Hauptansporn - auch wenn es natürlich seinen Reiz habe, einen Weltrekord aufzustellen. Wer sich am 28. Dezember für den guten Zweck massieren lassen möchte, muss vorher einen Termin vereinbaren. Dazu ist Thomas Rausch unter Telefon 06785/999 801 und 0171/950 24 06 zu erreichen.

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