Knoten statt Kreuzung

Büdlich/Trier · Die Büdlicherbrück ist seit Jahren ein Unfallschwerpunkt. Damit soll in naher Zukunft Schluss sein. Der Landesbetrieb Mobilität will den Bereich komplett umbauen, um Unfälle zu verhindern.

Büdlich/Trier Die Kreuzung zwischen den Landesstraßen 150 und 148 bei Büdlicherbrück gilt als Unfallschwerpunkt. Die beiden langgezogenen Straßen treffen in einem kleinen Tal aufeinander. Die Autos auf der L 150 haben Vorfahrt, während an der L 148 Stoppschilder stehen. Dort kam es immer wieder zu Unfällen. Besonders bei schlechtem Wetter und in der Nacht werden die Stoppschilder vor allem von Ortsunkundigen des Öfteren übersehen. In den vergangenen Jahren wurde deshalb eine Blinkanlage installiert.
Aber nun soll diese Gefahrenstelle gänzlich beseitigt werden. Statt der konventionellen Kreuzung soll dort bald ein sogenannter Verkehrsknotenpunkt entstehen. Dazu hat das Land eine Million Euro bereitgestellt.
Laut Plan (siehe Grafik) soll sich die Streckenführung komplett ändern. Die L 150 bleibt dabei vorfahrtberechtigt. Die neue Kreuzung wird zusätzlich mit einer Linksabbiegespur und Beschleunigungsstreifen versehen.
Die K 138 wird in einem Bogen der Kreuzung zugeführt. Die L 148, von Norden kommend, wird an die K 138 angebunden, und beide Straßen führen wiederum an die neue Kreuzung zugeführt. Statt zweier Knotenpunkte mit der L 150 wird es in Zukunft nur noch einen für L 148 und K 138 geben.
Wie wirkt sich diese neue Verkehrsführung auf die Praxis aus? Der Verkehr auf der L 150 hat weiterhin Vorfahrt. Der Verkehr auf der L 148 führt jetzt aber nicht mehr geradeaus über die L 150, sondern muss gewissermaßen einen "Haken" schlagen, der die direkte Sichtachse unterbricht. Auf diese Weise soll das Tempo gedrosselt werden, erklärt Hans-Michael Bartnick vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier. Autofahrer, die von Norden kommen, treffen zuerst auf den Bogen der K 138, wo sie rechts abbiegen müssen. Kurz danach geht es dann erst über die L 150. Von Süden kommend erwartet den Autofahrer, nachdem er die L 148 überquert hat, ebenso der Bogen der K 138, der in eine leichte Rechtskurve führt, aus der er wiederum links abbiegen muss, um wieder auf die L 148 in Richtung Norden zu gelangen. Für Fahrzeuge, die von der L 150 auf die L 148 und K 138 abbiegen sind Linksabbiegespuren, sowie Ein- und Ausfädelungsstreifen vorgesehen.
Noch ist dieser Plan Theorie. Wie Hans-Michael Bartnick erläutert, könne man erst 2019 mit den Beginn der Bauarbeiten rechnen: "Bei der L 150 müssen wir dieses Jahr noch ergänzende Kartierungen durchführen und den Richtlinienentwurf zum Abschluss bringen. In 2018 ist dann das Planfeststellungsverfahren geplant. Ein Baubeginn in 2018 ist eher unwahrscheinlich, auch wenn im Haushaltsplan 2017/18 des Landes noch ein Anlaufbetrag vorgesehen war."Extra: DER UNFALLSCHWERPUNKT


Hermann-Josef Decker, Chef der Polizeiinspektion Morbach, erläutert dem TV, warum die Kreuzung als Unfallschwerpunkt gilt: "Es war nicht alleine die Kreuzung, landläufig Büdlicherbrück genannt, die für den Ausbau entscheidend ist. Kreuzung und Einmündung bilden zusammen eine sehr ungünstige bauliche Verkehrssituation." Bei der Kreuzung seien die Vorfahrtsverletzungen die Hauptunfallursache, und bei der Einmündung nach Büdlich (K 138) würden die Linksabbieger den Gefahrenpunkt bilden. Decker: "Im Unfallgeschehen ist es so, dass meist die nachfolgenden Autos nicht mit Linksabbiegern rechnen und sie dann zu schnell oder unaufmerksam sind und auffahren." An der Kreuzung dürfte auch nicht die Häufigkeit der Unfälle der entscheidende Faktor für den Ausbau sein, sondern die relativ schwerwiegenden Unfallfolgen und die insgesamt ungünstigen baulichen Gegebenheiten. Von 2013 bis 2015 ereigneten sich an der Stelle insgesamt sechs Unfälle mit Personenschaden, drei an der Kreuzung Büdlicherbrück und drei an der Einmündung der Straße aus Büdlich (K 138). Bei diesen sechs Unfällen wurden insgesamt 20 Menschen verletzt. 2016 gab es eine Großbaustelle auf der A 1, sodass die Abfahrt/Auffahrt Mehring weniger benutzt wurde. Das führte auf der L 150 zu einer geringeren Verkehrsdichte und einem viel geringeren Verkehrsaufkommen, insbesondere auch im Hinblick auf den Schwerverkehr und die Pendler.

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