König Fußball regiert

HUNSRÜCK. (red) Mit der Nummer 129 liegt das erste Heft der Hunsrücker Heimatblätter für das Jahr 2006 vor.

Das Titelbild mit der Meistermannschaft des SV Tiefenbach von 1931 enthüllt den Tenor des Heftes: aus Anlass der Fußballweltmeisterschaft gilt ein Augenmerk der "Kulturgeschichte des Fußballsports im Hunsrück", die Fritz Schellack anhand unzähliger Festschriften und Vereinschroniken skizzenhaft darstellt. Die gleichzeitig im Hunsrück-Museum präsentierte Ausstellung findet hierdurch ihre qualifizierte Ergänzung. Der Kulturgeschichte der Stadt Simmern spürt Bernd Königs Beitrag über die "Sanierung der Bastion Römerberg" nach, die bislang unbekannte Fakten über die Bastion ans Licht förderte. Willi Wagner berichtet über "Bayerische Ausstellungen zur Geschichte des 1505 begründeten Fürstentums Pfalz-Neuburg", in denen der Wittelsbacher Pfalzgraf und Kurfürst Ottheinrich (1502 bis 1543) im Mittelpunkt stand. Einer längst versiegten Quelle der Heimarbeit für den "armen" Hunsrück, vor allem während der Winterzeit, dem Laubsägenherstellen, spürt Kurt Uhlenbruck nach. Beltheim, St. Goar und Bacharach waren in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Schwerpunkte der Laubsägenindustrie. Auf dem Hunsrück wurden in Heimarbeit die den Älteren noch bekannten Laubsägeblätter sowohl von Fachleuten als auch von Laien hergestellt, bis die Verwendung der Elektrizität für die Produktion die Heimarbeit zerstörte. Einen interessanten Einblick in den mittelalterlichen Burgenbau und die dabei entstehenden Kosten gibt Gustav Schellack in seinem Aufsatz "Wie wurde früher eine Burg gebaut, welche Funktionen hatte sie zu erfüllen und was kostete sie?" Einen "Nachruf auf eine Charakterpflanze der alten Bauerndörfer" liefert Hans Reichert in seinem naturkundlichen Beitrag "Der gute Heinrich stirbt aus". Josef Heinzelmann macht sich grundlegende und korrigierende Gedanken über den nach "Rheinböllen verirrten Ausonius". Der Hunsrücker Geschichtsverein gedenkt mit einem ehrenden Nachruf seines am 28. Januar 2006 verstorbenen Ehrenmitglieds und langjährigen Mitarbeiters Hajo Knebel, der sich um die Hunsrücker Heimatgeschichte verdient gemacht hat. Achim Baumgarten setzt seine "Hunsrücker Biographie" fort mit vier neuen Lebensbildern, diesmal von Eduard Fortunat von Baden-Baden (1565 bis 1600), Mathias Tenhaeff (1881bis1964), Peter Wust (1884 bis 1940) und Johannes Trithemius (1462 bis 1516), die neben Baumgarten die Autoren Dieter Diether, Willi Wagner und Werner Vogt verfasst haben. Die Kleine Hunsrücker Biographie neuer Publikationen zur Geschichte und Kultur unseres Raumes, erstellt von Wolfgang Heinemann, den bildet den Abschluss des Heftes. Das Einzelheft á 3,50 Euro ist bei der Geschäftsstelle des Hunsrücker Geschichtsvereins in Mengerschied erhältlich, Telefon 06765/7012.

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