Kommentare vom Kruzifix herab

MORBACH. Mal fromm, mal frech: Das Kölner Millowitsch Theater hat mit dem vom Trierischen Volksfreund präsentierten Stück "D´r Papst kütt" den Geschmack der an die 300 Besucher in der Baldenauhalle getroffen.

Wenn "D´r Papst kütt", lassen sich das auch die Menschen rund um Morbach nicht entgehen. An die 300 Besucher haben in Morbach der Ankunft des Pontifex geharrt. Doch gekommen ist er dann doch nicht. Und das nur, weil Pfarrers Haushälterin allzu neugierig war. Aber die Freunde des Kölner Millowitsch Theaters erleben bei der vom Trierischen Volksfreund präsentierten Aufführung auch ohne Papst Benedikt einen besonderen Abend. Schließlich ist es mal ganz amüsant, hinter die Kulissen eines ehrbaren Pfarrhauses zu blicken. Turbulenzen im Pfarrhaus

Hausherr Adam Herkenrath kann aber trotz des göttlichen Beistandes nicht verhindern, dass es im Pfarrhaus neuerdings turbulent zugeht. Dabei will Zwillingsbruder Anton (Peter Millowitsch) ihn beim Besuch des ehemaligen Studienkollegen Papst Benedikt wirklich würdig vertreten. Doch die Stippvisite des päpstlichen Gesandten Monsignore Mozzarella macht alles zunichte. So kommt es, dass der fromme Pfarrer - ein Ebenbild des verstorbenen Willy Millowitsch - als Schwerenöter erscheint. Obendrein geben sich leicht bekleidete Damen die Klinke der Pfarrhaustür in die Hand. Denn es geht das Gerücht, dass just zum Papstbesuch Dieter Bohlen das Pfarrhaus für ein geheimes Casting nutzt. Das kurzweilige Verwirrspiel nimmt daher seinen Lauf, den das Publikum mit wachsender Begeisterung verfolgt. Otto Fuchs aus Gielert gefallen vor allem die Auftritte von Peter Millowitsch. Bisher habe er diesen ja nur vom Fernsehen gekannt, genießt er es, diesen live erleben zu könne. Einige Besucher aus Wenigerath haben ein besonderes Interesse an der Aufführung. "Wir sind ja selbst Theaterspieler", erzählt Hildegard Nauerth von der örtlichen Laiengruppe. Ehemann Helmut fügt hinzu: "Wir wollten noch ein bisschen von denen lernen." Allzu leicht umzusetzen ist das aber offensichtlich nicht. "Wir spielen ja so richtig lustige Stücke", vermisst Nauerth ein bisschen die etwas andere Atmosphäre der heimischen Aufführungen. "Aber die hier haben das drauf", zollt er den schauspielerischen Leistungen Respekt. Drei jüngere Frauen aus Morbach und den Dörfern rund um Hoxel hat vor allem das Können der Damen imponiert. "Die Frauenrollen waren dominant", findet Regina Caspari-Wagner. Aber auch ein unsichtbarer Darsteller kam gut an. Die Kommentare vom Kruzifix aus seien spitze gewesen, meinen Petra Brück-Arend und Karla Merten.

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