Kreis genehmigt "Riesenrad"

Neues von der Morbacher Energielandschaft: Für das nach Angaben der Projektentwickler mit 210 Metern geplante höchste Windrad der Welt liegt eine Genehmigung vor. Der Baubeginn lässt noch auf sich warten.

 Ähnlich dem Windrad der Fuhrländer AG in Laasow im Spreewald soll das Morbacher „Riesenrad“ einen Stahlfachwerkturm erhalten. Lediglich der Rotordurchmesser wird in der Energielandschaft größer sein. Foto: Archiv/Jan Oelker

Ähnlich dem Windrad der Fuhrländer AG in Laasow im Spreewald soll das Morbacher „Riesenrad“ einen Stahlfachwerkturm erhalten. Lediglich der Rotordurchmesser wird in der Energielandschaft größer sein. Foto: Archiv/Jan Oelker

Morbach/Wenigerath. In der Morbacher Energielandschaft (Mel) wird sich 2008 noch einiges tun. Wie weit sind die Pläne im Einzelnen gediehen?Windrad: Das mit 210 Metern Höhe geplante Windrad der Hersteller-Firma Fuhrländer AG aus dem Westerwald kann gebaut werden. Eine Genehmigung der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich für das "Riesenrad" mit einer Nabenhöhe von 160 Metern und einem Rotordurchmesser von 100 Metern liegt vor. Pro Jahr soll die Anlage rund 6,5 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen, teilt Christian Hinsch, Pressesprecher der Projektentwickler-Firma Juwi auf Anfrage mit.Zuschuss für Forschungsprojekt

Die Kosten sollen zwischen 3,5 bis vier Millionen betragen. Mit dem Baubeginn rechnet das Mainzer Unternehmen im dritten oder vierten Quartal. Dass sich der Baubeginn etwas verzögert, hängt nach Auffassung von Bürgermeister Gregor Eibes an der Sonderanfertigung. Mit einem Gittermast hat es eine komplett andere Bauart als die bisher vorhandenen 14 "Spargel".Biogas-Anlage: Zusätzlich zu der bereits vorhandenen landwirtschaftlichen Biogasanlage soll eine für industrielle Zwecke gebaut werden, die eine elektrische Leistung von 4500 Kilowatt haben soll. Grünschnitt und Speisereste sollen dort vergoren und in Energie umgewandelt werden. Die nach der Vergärung verbleibenden Substrate werden über eine Pflanzenkläranlage genutzt. Die Firma Juwi, die bei dem Projekt mit mehreren anderen Firmen zusammenarbeitet, bereitet zurzeit den Genehmigungsantrag vor. Wenn alles glatt läuft, soll nach Angaben des Juwi-Sprechers im Sommer mit dem Bau begonnen und Ende des Jahres die Produktion aufgenommen werden. In dem Zusammenhang hat die Gemeinde Morbach laut Eibes einen Bewilligungsbescheid über 100 0000 Euro zur wissenschaftlichen Begleitung des Projektes im Zusammenhang mit der Produktion von "Terra preta", einer besonders nährstoffreichen Erde, erhalten. Brikettier-Anlage: Ebenfalls in diesem Jahr soll eine Brikettier-Anlage an den Start gehen. Zu diesem Zweck soll die ehemalige Bombenwartungshalle auf dem Konversionsgelände in einen Produktions- und Verkaufsraum umgewandelt werden. Der Produktionsbeginn wird für Frühsommer 2008 ins Auge gefasst. Abstimmungsgespräch in dieser Woche

Info-Zentrum: Neues gibt's auch vom geplanten Info-Zentrum, einem wesentlichen Bestandteil des touristischen Konzepts für die Mel. Mit dem Konzept ist die UCB GmbH, zentraler Dienstleister am Fachhochschul-Standort Birkenfeld, beauftragt. Noch in dieser Woche findet laut Eibes ein Abstimmungsgespräch statt. Statt im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Amerikaner am Eingang zur Mel soll es auf dem gegenüberliegenden Areal platziert werden, wo nur noch die Fundamente des Offizierscasinos zu sehen sind. Hier soll auch der Ausgangspunkt für den ebenfalls geplanten Energie-Lehrpfad sein. Das neue Gebäude soll nach Angaben des Morbacher Bürgermeisters als "Energie-Plus-Haus" - das ist ein Gebäude, das selbst Energie produziert - selbst ein Ausstellungsstück der Energielandschaft sein. Eibes schätzt die Kosten auf knapp eine Million Euro.

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