Kultur auf dem Prüfstand

Anstöße zum Sparen gibt der städtische Rechnungsprüfungsausschuss in seinem Bericht zur Jahresrechnung für das Jahr 2008. Für Diskussionsstoff dürften dabei nicht nur im Stadtrat die Anmerkungen zum Kulturprogramm der Stadt sorgen.

Idar-Oberstein. (kuk) Für welche Kulturveranstaltungen sollte die Stadt künftig noch Geld ausgeben? Der aus Stadtratsmitgliedern bestehende Rechnungsprüfungsausschuss beantwortet diese Frage so: Jene, "die nur wenige Zuschauer anziehen und daher die Einnahmen in keinem Verhältnis zu den Kosten stehen", könne man sich nicht mehr leisten, fasste Barbara Biegel (CDU) als Vorsitzende in der jüngsten Stadtratsitzung die einhellige Meinung" der Ausschussmitglieder zusammen. Sie wünschen in diesem Zusammenhang eine Aufstellung über die Einnahmen und Ausgaben sowie die Zuschauerzahlen bei den einzelnen Veranstaltungen des Idar-Obersteiner Theatersommers. So soll festgestellt werden, welche "beim Publikum ankommen und welche weniger und damit unrentabel sind". Danach müsse man dann das Programm in den folgenden Jahren gestalten, meint der Ausschuss.

Auch bei den Ausstellungen in der Villa Bengel, "die nur Kosten verursachten", sollte untersucht werden, welche positiven Effekte dort zu verzeichnen sind - und ob es überhaupt welche gibt. Anderenfalls müsse man auch dort über Einsparungen nachdenken. Die Rechnungsprüfer regen an, dass sich der Kulturausschuss mit dem Thema beschäftigt. "Da hat er aber ein großes Problem zu lösen", kommentierte Elisabeth Jost (SPD) diesen Vorstoß spontan.

Karin Gottlieb (Linke) warnte davor, den Stellenwert von Kulturveranstaltungen nur nach den Besucherzahlen zu bemessen. "Wenn man es nur davon abhängig macht, sinkt das Niveau", ist sie überzeugt.

Wolfgang Augenstein (LUB) wollte zudem eher noch einen anderen Posten überprüft sehen: Das Spießbratenfest habe 2008 mit einem Defizit von rund 41 000 Euro abgeschlossen. "Sollte das so bleiben, werden wir dafür plädieren, es einzustellen", kündigte er an.

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