Laien dürfen ausnahmsweise löschen

MORBACH. (urs) Nicht nur gucken – auch Anpacken war beim Tag der offenen Tür im Feuerwehrhaus Morbach angesagt.

Wenn der Regen kommen soll, halten Feuerwehrleute meist vergebens Ausschau. Dafür müssen sie bei einer Schauübung weniger warten. Die Freiwillige Feuerwehr Morbach ließ sich ihren Tag der offenen Tür dadurch aber nicht vermiesen. Ebenso wenig wie die Besucher, die sich um Vorführungen wie der von Rettungsarbeiten drängten. "Das ist doch mal interessant, vor allem für die Kinder", lobte Stephanie Gauer aus Hunolstein, die auch im Vorjahr vorbei geschaut hatte, die Veranstaltung. Während Töchterchen Maren (2) und Freund Jan Luca alles spannend fanden, hatte Frank Martini das "Autoaufbrechen" aufmerksam verfolgt. Da sei schon auf einiges zu beachten: "Man kann nicht einfach drauf los springen, das muss wie 'ne Checkliste abgehandelt werden." Danach demonstrierten Christian Ehses und Christian Martini Fettexplosion und Heinzölbrand. Diesen durften ausnahmsweise Laien löschen, wofür Jungs wie Florian Thees, Tobias Ersch, Jonas Mart und Daniel Loch Feuer und Flamme waren. Der eigentliche Sinn, einen Handlöscher in den Griff zu bekommen, war für die Schüler verständlicherweise Nebensache. Dennoch könne die versierte Handhabung oft das Schlimmste verhüten, erklärte Wehrführer Joachim Zimmer. Bei häuslichen Löschern sollte auf die regelmäßige Wartung geachtet werden, was bei den Wehren oft vor Ort möglich sei. Das größte Problem sei, "dass die Leute irgendwo einen Feuerlöscher hin hängen, aber wenn sie ihn brauchen, nicht wissen, wie er funktioniert". Denn bei den, nur einmal einsetzbaren, Geräten könne jeder nur nachlesen, wo die Abzugsvorrichtung ist. In der Regel sei aber vor Benutzung lediglich ein Sicherungssplint zu entfernen oder ein Knopf zu betätigen. Für ebenso wichtig hält Zimmer Rauchmelder im Haus. Er weiß: "Viele Personenschäden wären vermeidbar." Zu echten Einsätzen rückt die Stützpunktwehr Morbach etwa 70 Mal pro Jahr aus. Glücklicherweise gab es in den vergangenen Monaten kaum spektakuläre Groß-Aktionen für die 53 Aktiven. Seinen Nachwuchs zieht der Verein aus der Jugendwehr. Die derzeit sieben Jungs im Alter von zwölf bis 15 Jahren erhielten am Wochenende die zuvor verdiente Jugendflamme Stufe I. "Wir nehmen sie ab zehn Jahren", sagte Zimmer, der dieses Fest auch als Schnuppertag sieht, den Eltern auch zum Nachfragen nutzten. Darüber hinaus gehe es darum, sich Bürgern und Entscheidungsträgern zu präsentieren. Die Ausstattung der Wehr mit acht Fahrzeugen, davon eins mit Drehleiter, ist laut Zimmer auf einem relativ neuen Stand: "Wir sind bestrebt, das immer auf einem guten Level zu halten, was ja der Bevölkerung zu Gute kommt."

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