Landräte und Ortschefs wollen Zeichen setzen

HUNSRÜCK. Auf einer Regionalkonferenz haben Planungsbüros im Auftrag des Innenministeriums ein Entwicklungskonzept für die Region Hunsrück vorgestellt. In der Landespolizeischule unterzeichneten die Landräte von fünf Kreisen sowie eine Reihe von Ortsbürgermeistern eine "Hunsrücker Erklärung", in der sie sich zu einer verstärkten Zusammenarbeit verpflichten.

 Ein Bild mit Symbolcharakter: Beate Läsch-Weber, Landrätin des Kreises Bernkastel-Wittlich, unterzeichnet umringt von Landratskollegen, Ortsbürgermeistern und dem Innenminister Karl Peter Bruch (rechts) die so genannte "Hunsrücker Erklärung". TV-Foto: Ilse Rosenschild

Ein Bild mit Symbolcharakter: Beate Läsch-Weber, Landrätin des Kreises Bernkastel-Wittlich, unterzeichnet umringt von Landratskollegen, Ortsbürgermeistern und dem Innenminister Karl Peter Bruch (rechts) die so genannte "Hunsrücker Erklärung". TV-Foto: Ilse Rosenschild

Das Problem ist bekannt. Der Flughafen Frankfurt-Hahn, inzwischen der elftgrößte Verkehrsflughafen und der viertgrößte Frachtflughafen in Deutschland, wächst in einem rasanten Tempo. Im vergangenen Jahr waren am Hunsrück-Airport 3,7 Millionen Passagiere unterwegs, 266 0000 Tonnen Fracht wurden bewegt. Öffentlich-rechtliche Planung hinkt hinterher

Während auf den 562 Hektar innerhalb des Flughafen-Zauns der Betreiber auf neue Entwicklungen umgehend mit einem Masterplan und hohen Investitionen reagiert und reagieren kann, hinkt die öffentlich-rechtliche Seite hinterher. Die Ursache liegt in einer komplizierten Planungsstruktur. Der Großraum rund um den Flughafen tangiert drei Planungsgemeinschaften, fünf Landkreise und eine Vielzahl von Kommunen. Bis in der Gesamtregion, in der immerhin 530 000 Menschen leben, Entscheidungen abgestimmt sind, geht eine Menge Zeit ins Land. Enge Zusammenarbeit ist nach Angaben von Innenminister Karl Peter Bruch das Gebot der Stunde: "Sonst wird unnötige Konkurrenz erzeugt, die am Ende allen schadet." Zwei Planungsbüros aus Kaiserslautern entwarfen bei einer Regionalkonferenz in der Landespolizeischule vor 250 Zuhörern eine Vision, die den Hunsrück rund um den Flughafen als neue Mitte des Landes Rheinland-Pfalz sieht. Dafür seien allerdings eine ganze Reihe von Voraussetzungen zu erfüllen, allen voran der schnelle Ausbau der Bundesstraßen inklusive des Hochmoselübergangs, eine kreuzungsfreie Verbindung von B 50 und B 327 sowie ein schneller Schienenverkehr. Um künftig angemessen reagieren zu können, plädierten sie für neue Modelle der Zusammenarbeit wie eine Arbeitsgemeinschaft der fünf angrenzenden Landkreise, die zu einem späteren Zeitpunkt auch Entscheidungsbefugnisse bekommen soll. Im Rahmen der Konferenz unterzeichneten Beate Läsch-Weber, Landrätin von Bernkastel-Wittlich, und ihre Kollegen Eckhard Huwer aus Cochem-Zell, Axel Redmer aus Birkenfeld, Karl-Otto Velten aus Bad Kreuznach, Bertram Fleck, Rhein-Hunsrück-Kreis, Harald Rosenbaum, neuer Verbandsgemeinde-Bürgermeister von Kirchberg, sowie die Ortsbürgermeister von Bärenbach, Büchenbeuren, Hahn, Lautzenhausen, Sohren und Würrich eine "Hunsrücker Erklärung". Darin bekundeten sie ihren Willen zur intensiveren Zusammenarbeit. Die positive Strahlkraft des Airports stellt alle Planungsträger vor große Herausforderungen, sagte Läsch-Weber. "Diese Herausforderung haben wir gern angekommen." Mehr dazu im Internet unter

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