Laufend für einen guten Zweck

THALFANG. Mehr als 200 Schüler der Regionalen Schule Thalfang machen sich am Freitag für einen guten Zweck auf den Weg. Eine wesentliche Rolle kommt dabei aber auch den "Sponsoren" ihrer Läufe zu.

Laufen liegt voll im Trend. Warum sich daher nicht einmal laufend für einen guten Zweck wie die Aktion "Hurra, die Schule rennt - Run for help" der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) einsetzen? Eine Idee, mit der sich die Schüler der Regionalen Schule Thalfang offensichtlich allesamt identifizieren können. Motivierend für die Unsportlicheren unter ihnen dürfte sein, dass dabei weniger Muskeln als vielmehr "Sponsoren"-Suche für ihren Lauf im Vordergrund steht. Bisher hat jedenfalls kein Schüler die Teilnahme an der freiwilligen Aktion abgesagt, freut sich Sportlehrer Jens Schug. "Die haben schon Interesse daran - auf jeden Fall", kommentiert er die Tatsache, dass voraussichtlich alle am Freitag für an Multipler Sklerose Erkrankte an den Start gehen wollen. Und das sind nach der Verabschiedung der Abgangsklassen zehn und neun laut Rektor Friedel Hagenburger immerhin etwa 210 Jugendliche. Die entsprechenden "Laufkarten" hat jeder von ihnen bereits erhalten. Mit diesen werden sie ab dem Startpunkt Thalfanger Diamant-Quelle den drei bis vier Kilometer langen Trimm-Dich-Pfad durchlaufen. Die einen einmal, andere vielleicht drei- oder viermal wie Schug vermutet. Denn je höher die Zahl der gelaufenen und später eingetragenen Kilometer, um so höher die von Eltern, Bekannten oder Unternehmen zu erwartenden Sponsorengelder, erläutert er die Idee. Ist eine Klasse weitgehend mit dem Laufen durch, werden sich die Schüler wieder Richtung Schule auf den Weg machen, um weiter am parallel stattfindenden Unterricht teilzunehmen. Als Ersatz für die erfolgreichen Läufer geht dann eine andere Klasse an den Start, die bis dahin nicht etwa als Publikum fungierte, sondern zwischenzeitlich die Schulbank drückte. Unabhängig davon werden natürlich einzelne Schüler als Streckenposten eingesetzt, um aufzupassen, dass sich niemand verletzt und keiner vom Weg abkommt.Idee wurde spontan aufgegriffen

Interessierte Zaungäste können sich derweil am Info-Tisch der DMSG umschauen. Kriemhild Krämer von der seit zwei Jahren bestehenden Selbsthilfegruppe Hermeskeil, wird dort mit weiteren Betroffenen über die bis heute unheilbare Krankheit informieren. Von 650 angeschriebenen rheinland-pfälzischen Schulen haben sich in diesem Jahr bisher 20 zu einer Teilnahme an der Aktion unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Kurt Beck bereit erklärt. Für die Regionale Schule Thalfang war laut DMSG mit ausschlaggebend, dass Krämers Sohn Kevin dort Schüler war. Schulleiter Hagenburger hätte die Aktion daher spontan aufgegriffen. Was sein Kollegium voll unterstützte. "Wir haben uns gesagt, für einen guten Zweck machen wir das natürlich", erinnert sich Schug. Die steigende Teilnehmerzahl ist für Dieter Korfmann, Geschäftsführer des DMSG Landesverbandes in Mainz, erfreulich. "Es werden immer mehr", kommentiert er die bereits jetzt der Gesamtteilnehmerzahl des Vorjahres entsprechenden Zusagen. Ganz nebenbei ist bei der Aktion auch Kreativität gefragt. So hätten sich einige statt des "Rennens" fürs Schlittschuhlaufen, Inlineskaten, Schwimmen, Rad fahren oder Wandern entschieden. "Das ist überhaupt nicht festgelegt - wir richten uns ganz nach den Möglichkeiten der Schule", so Korfmann.

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