Live dabei beim Bürgerradio: Nationalpark Hunsrück-Hochwald sendet aus Neuhütten weltweit übers Web

Neuhütten/Birkenfeld · Mitglieder des Vereins Freundeskreis Nationalpark Hunsrück machen mit einem ambitionierten Projekt von sich reden. Ihr in allen Kontinenten zu empfangendes Web-Radio geht einmal im Monat auf Sendung - live aus Neuhütten.

 Das Team des Bürgerradios in Neuhütten.

Das Team des Bürgerradios in Neuhütten.

Foto: Ursula Schmieder

Anderthalb Jahre nach seiner Gründung ist der Nationalpark Hunsrück-Hochwald rund um den Globus präsent. Und das dank des Nationalpark-Radios des Freundeskreises Nationalpark Hunsrück (siehe Extra) als Teil der weltweiten Schutzgebiets-Marke. Das Radio-Team des Vereins geht bisher zwar nur einmal im Monat von Neuhütten aus auf Sendung. Doch dafür ist das Programm ihres seit April 2016 via Internet sendenden Web-Radios weltweit - und live - zu hören.

Unbegrenzte Reichweite

"Wir senden live, weil wir die Authentizität wahren wollen", begründet Stefan Pink, der als Inhaber einer Internet-Agentur Technik und Raum zur Verfügung stellt. Von dort senden er und zwei Vereinskollegen: Vorsitzender Hans-Joachim Billert aus Herborn und Angela Enz-Warth aus Birkenfeld. Für die drei hat Radio nicht nur nach wie vor "etwas Magisches".

Dank der schier unbegrenzten Reichweite ihres Web-Radios überwinden sie auch unsichtbare Grenzen der Nationalparkregion. Denn die erstreckt sich über zwei Bundesländer, vier Landkreise und drei Zeitungsgebiete. "Wir wollten die Medien besser nutzen", erklärt Pink, Mitglied eines Frankfurter Amateur-Web-Radio-Clubs. Vor allem können sie nun in ihren Sendungen Ziele des Freundeskreises darstellen, der Angebote schaffen möchte, die die Nationalparkregion übergreifen und zusammenführen.

Die bisherige Resonanz bestärkt sie in ihrem Vorhaben. Denn ihr Nationalpark-Radio wird nicht nur im gesamten westdeutschen Raum gehört, sondern europa- und weltweit. Von naturverbundenen Städtern ebenso wie von Zuhörern in den Vereinigten Staaten oder in Malaysia, freut sich Billert. Manche stammten aus der Region, so dass sie den Sender als "Bindeglied nach Hause in die Heimat" schätzten. Als Flugkapitän in Altersteilzeit bringt Hans-Joachim Billert seine Erfahrung aus Ansageschulungen für Piloten mit ein. Geschäftsfrau Enz-Warth, Floristin und Trauerbegleiterin, bereitet Legenden oder auch wahre Geschichten aus der Nationalparkregion für die Sendungen auf. Zwischen Interviews mit Gästen aus Politik und Wirtschaft, Wald- und Naturschutz-Experten sowie Vertretern aus Kultur, Kunst und Literatur spielt der Sender Rock- und Pop-Musik.

Kooperation mit Umweltcampus

Die Januar-Sendung wird die aus der Region stammende Mundart-Band Why didn't they ask Evans sogar live untermalen.

Es sei also für jeden etwas dabei, erklärt Stefan Pink. Wie seine Mitstreiter fasziniert es ihn, live zu senden. Das sei eine "ganz andere Atmosphäre" als bei Vorproduktionen, bei denen "dieser Kick" fehle. Etwaige Versprecher sieht er locker: "Wir stehen zu unseren Fehlern." Mit etablierten Radiosendern zu konkurrieren, liegt den Freizeit-Radiomachern allerdings fern. Ihre Zukunftsperspektive ist ein "Bürgerradio", bei dem jeder mitmachen kann. Redaktionelle Arbeit ist ebenso denkbar wie eigene Beiträge und Produktionen oder ein separater Sendeplatz. Studierende des Umweltcampus Birkenfeld, mit dem der Freundeskreis kooperiert, nutzen das bereits, um etwa über Fachtagungen zu berichten. Der gesamte Campus der Hochschule Trier bleibt dran am Thema Nationalpark, dem sich diverse wissenschaftliche Fachgebiete widmen.Nationalpark-Radio:

Die nächsten Live-Sendetermine der Web-Radio-Macher, immer am ersten Freitag eines Monats, sind am 2. Dezember und 6. Januar, jeweils 20 Uhr, für mindestens zwei Stunden. Neugierige können vorab - per Computer wie per Smartphone - in der Mediathek der Internetseite http://www.nationalpark-radio.de stöbern. Dort sind die bisherigen Sendungen archiviert. Demnächst sind zudem Wiederholungen geplant. urs

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