Lokalkolorit und Dorftratsch: Bauernschwank zum Brüllen komisch

Mit Wortwitz, Situationskomik und schauspielerischem Engagement begeisterte die Theatergruppe Heidenburg bei der Premiere des Schwanks "Die verflixte Heilquelle" aus der Feder Beate Irmischs ihr Publikum.

 Dreh- und Angelpunkt des Stücks ist der Tante-Emma-Laden. Dort wird der Dorftratsch der alten Weiber in Umlauf gebracht. Foto: privat

Dreh- und Angelpunkt des Stücks ist der Tante-Emma-Laden. Dort wird der Dorftratsch der alten Weiber in Umlauf gebracht. Foto: privat

Heidenburg. (red) Dreh- und Angelpunkt der Geschichte um die "verflixte Heilquelle" ist ein Tante-Emma-Laden, den zwei ältere Damen bewirtschaften. Deren Bruder hat den beiden ein Grundstück mit einem Schuppen vermacht.

Während der durchtriebene Bürgermeister und ein Großhändler sich das Haus des verstorbenen Bruders bereits unter den Nagel gerissen und zum Leidwesen der beiden Ladenbesitzerinnen inzwischen abgebrochen haben, hat der Dorfpfarrer das Nachsehen. Der will dort lieber einen Kindergarten errichten. Doch Bürgermeister und Händler vermuten im Schuppen eine Heilquelle. Auf die sind die beiden scharf, wittern sie doch das ganz große Geschäft. Allerdings haben sie die Rechnung ohne den Briefträger gemacht ...

Frenetischen Beifall gab es für einen starken Auftritt der Akteure, denen die einzelnen Rollen förmlich auf den Leib geschrieben zu sein schienen.

Zum Brüllen komisch waren Sylvia Timm als ältliche Jungfer Josefine, der es ein Leben lang (ohne Mann) nicht an der Lust, sondern an Material gefehlt hat, und Roswitha Diederich, die als "Trina" ständig darauf hinwies, dass sie nie streitet sondern, lediglich "dischkutiert".

Köstlich auch Egon Andres als Pastor Alonsius mit detektivischen Ambitionen, Bernd Klauck, der den Bürgermeister mimtw, und Christoph Spurk, der die Rolle des despotischen Hintersturz verkörperte. Heike Olbermann gab die Gottfrieda mit schwäbischem Akzent, und Corinna Lauxen glänzte als knickerige Frau Hintersturz im Pelzmantel, während Klaus Diederich den minderbemittelten Eberhard darstellte. Andreas Jäger überzeugte in seiner Rolle des hypochondrischen Postboten mit "Gehirnverschütterung" und Andrea Steinbach als dessen Frau, die daheim "die Hosen an hat".

Eine bemerkenswerte Kulisse, tolle Kostüme und das Lokalkolorit machten das Bühnenstück zu einem feinen Bauernschwank.

Am kommenden Samstag, 21. November, um 20 Uhr führt die Heidenburger Theatergruppe das Stück noch einmal auf. Dann wird auch die Autorin des Dreiakters, Beate Irmisch, zu Gast in der Heidenburghalle sein. Karten gibt es unter Telefon 06509/910551.

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