Manche machen durch

Mit knapp 100 Teilnehmern hat die vierte "BalkLan"-Netzwerkparty einen Rekord geschafft, der in der Morscheider Turnhalle wohl nicht mehr zu toppen ist.

 Der Aufwand für die inzwischen vierte „BalkLan“-Neztwerkparty kann Sascha Hemm (links) und Jürgen Erz nicht schrecken. Wie Manuel Krämer (rechts) vom befreundeten Heidelberger Verein „Games Network Cooperation“ haben sie selbst Spaß daran, mit Gleichgesinnten Turniere auszutragen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Der Aufwand für die inzwischen vierte „BalkLan“-Neztwerkparty kann Sascha Hemm (links) und Jürgen Erz nicht schrecken. Wie Manuel Krämer (rechts) vom befreundeten Heidelberger Verein „Games Network Cooperation“ haben sie selbst Spaß daran, mit Gleichgesinnten Turniere auszutragen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Morscheid-Riedenburg. (urs) Allgemein ist der Trend zwar rückläufig. Doch für das "BalkLAN-Team", eine Gruppe junger Leute von 20 bis 30 Jahren, gilt das nicht. Wenn sie zur Lan-Party einladen, strömen sie herbei, die Freunde virtueller Turniere. Seit der ersten "BalkLan" 2005 können sie eine wachsende Zahl von Anmeldungen verzeichnen. Waren es anfangs 70, so haben am Wochenende an der "BalkLan IV" 96 teilgenommen. Darunter Spieler aus Trier, Kaiserlautern und Bad Kreuznach sowie aus Heidelberg, wo ein befreundeter Verein ansässig ist, der das Netzwerk stellt. Mit dem aktuellen Andrang in der Morscheider Turnhalle sieht das zehnköpfige Team aber die Kapazitätsgrenzen erreicht. Mehr sei nicht mehr drin, führt Sascha Hemm den für das Drei-Tage-Turnier erforderlichen Aufwand vor Augen. 120 Meter Starkstromkabel hätten sie in der Halle liegen sowie 500 Meter Netzwerkkabel und mit Sicherheit auch einen halben Kilometer normales Stromkabel. Doch nicht nur die Energie muss stehen, sondern auch Tische und Stühle, die teils aus Nachbargemeinden herbei gekarrt werden. Sobald die Spieler dann mit Rechnern, Bildschirmen, Tastaturen und Mäusen eintrudeln, heißt es laut Hemm nur noch "plug and play"" - also einstöpseln und spielen.Was die Lan-Freaks verbindet, ist die Faszination für Spiele wie das umstrittene "Counter-Strike", aber auch für Fifa-Fußball-Turniere oder Spaß-Begegnungen wie mit Super-Mario. Einige verzichten sogar auf die Schlaf- und Duschmöglichkeiten und spielen von Freitag 19 Uhr bis Sonntagmittag gleich durch. Doch sind nicht alle hergekommen, um sich mit anderen zu messen. Er habe zwar schon "just for fun" mitgespielt, erzählt Enrico Kunert aus Morbach. Doch ein Turnier wolle er nicht bestreiten, begründet der junge Mann das mit seinem Alter: "Man hat jetzt nicht mehr so den Elan." Dass Lan-Partys neuerdings dennoch mangels Teilnehmern abgesagt werden, hat laut Hemm damit allerdings weniger zu tun. Das liege daran, dass die Internetkommunikation immer einfacher werde. Heute könne sich jeder zuhause Kopfhörer aufsetzen und praktisch zu jeder Zeit in ein virtuelles Turnier einsteigen. Dass die "BalkLans" nach wie vor beliebt sind, erklärt sich seiner Meinung nach mit dem stimmigen Drumherum. Denn auch im Raum nebenan, wo es Pizza und Frikadellen gibt sowie Muffins und jede Menge Kaffee, ist immer was los. Während im Hintergrund Musik läuft, lässt es sich prima rumhängen, wenn der Spiel-Elan mal ein Päuschen braucht oder der Sieger-Pokal schon so gut wie gewonnen ist.

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