Manfreds Mannen enttäuschen nicht

HETTENRODT. Zehn Jahre Hexenrock in Hettenrodt. Zum Jubiläum ist das Beste gerade gut genug. Und deshalb gibt es ein Wiedersehen und -hören mit den Höhepunkten aus den vergangenen Jahren. Den Anfang machte in der Hexennacht die Manfred Mann‘s Earth Band. Knapp 3000 Besucher wollten sich die Rocklegende aus Südafrika nicht entgehen lassen

Manfred Mann und seine Mannen enttäuschen ihre Fans auch in diesem Jahr nicht. Dabei steht am Anfang des Konzertes weniger das Hitmaterial der 70er-und 80er- Jahre, als Stücke, die nur auf Alben vertreten waren. Eröffnet wird das Konzert mit einer für die Earth Band typischen Coverversion mit vielen Keyboardpassagen und ausgeprägten Gitarrenläufen: Bob Dylans "Shelter from a storm" bringt gleich Stimmung ins große Zirkuszelt. Mit "Spirits in the night" folgt nach gut einer halben Stunde ein erster richtiger Höhepunkt. Erfreulicherweise begnügt sich die Earth Band nicht damit, alles wie von der CD nachzuspielen, sondern es wurde viel improvisiert. Und so erhält Springsteens Frühwerk einen sehr jazzig geprägten Mittelteil, der vor allen Dingen von Manfred Mann am Keyboard gestaltet wurde. Überhaupt lässt der seine Jazzvergangenheit des öfteren raushängen. Doch weniger der 62-jährige Bandleader setzt die musikalischen Akzente; es ist Mick Rogers, der an der Gitarre mit schönen Soli das Publikum begeistert. Ein Beispiel dafür ist "Don't kill it Carol", ein Hit der Gruppe im Jahre 1979.Nur ein einziger Schwachpunkt

Einziger Schwachpunkt im rund 90-minütigen Programm von Manfred Mann's Earth Band, zu deren weiteren Besetzung Sänger Noel McCalla, Bassist Steve Kinch und Schlagzeuger Jeff Dunne derzeit gehören, ist die Coverversion des Bruce Springsteen-Klassikers "Dancing in the dark". Diesen einfachen, geradlinigen Song mit wenig inspiriert wirkenden und überlangen Keyboardpassagen zu überfrachten, ist eher langweilig. Zum Schluss geht dann aber die Post ab. "Blinded by the light" bringt das Publikum zum ersten Mal so richtig in Rage. Es wird geklatscht und mitgesungen. Die Steigerung folgt mit der ersten Zugabe. "Davy's on the road again" ist halt der Klassiker der Earth Band und mittlerweile ein Rock-Evergreen. Kollektives Mitsingen wie bei den Fischer- Chören ist angesagt, und die Stimmung im großen Zirkuszelt auf dem Hettenrodter Sportplatz erreicht einen neuen Höhepunkt. Mit Manns Uralt-Hit "Mighty Quinn", das mit einem Jazzintro eingeleitet wird, endet ein Konzert, das nicht nur dem Publikum gefallen hat, sondern auch den Musikern sichtlich Spaß gebracht hat, wie Rogers und McCalla im Anschluss bestätigten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort