Mariensäule im Blickpunkt

Rapperath . (HB) Das diesjährige Pfarrfest wurde mit dem traditionellen Gang zur Mariensäule auf dem Nauberg mit anschließender Eucharistiefeier und Kräuterweihe am Samstag um 19 Uhr feierlich eröffnet. Die Prozession findet seit 1954 jedes Jahr an Mariä Himmelfahrt statt.

Prozession und Gottesdienst wurden vom Musikverein mit Marienliedern festlich umrahmt. Während der Messe wurden nach altem Brauch die Krautwische gesegnet, die noch vereinzelt mitgebracht wurden. Die Kräuterweihe am Fest der Aufnahme Marias in den Himmel am "Weschtag" wie die älteren Leute im Ort sagen, ist ein uralter Brauch, der bei der Landbevölkerung immer noch beliebt ist. Der gesegnete "Wisch" bekommt seit jeher seinen Platz auf dem Speicher. Er wurde früher bei einem Unheil drohenden, schweren Gewitter im Küchenherd verbrannt, gleichsam als Schutz vor Blitzeinschlag. Den Verstorbenen wurde er auch im Sarg unter den Kopf gelegt.Unter den rund 100 Teilnehmern des Gottesdienstes war auch die 84-jährige Anastasia Schabbach, die 49 Jahre Küsterin im Ort war. Sie erinnert sich noch gut an die Anfänge: "Ich war bei der Einweihungsfeier am Fest Mariä Himmelfahrt am 15. August 1954 dabei, als Pastor Johannes Lauer die von einem unbekannten gestiftete Marienstatue einsegnete, und ich glaube, an allen 49 Prozession teilgenommen zu haben."Wie Pfarrer Georg Josef Müller aus Merscheid erzählt, wurde die Mariensäule anlässlich des Marianischen Jahres 1954, das von Papst Pius XII. ausgerufen wurde, auf Initiative von Pater Josef Gellenberg, der 1953 nach 15-jähriger Tätigkeit in Indien in seine Heimat zurückkehrte, errichtet. Durch seine Anregung entwickelte sich eine Marienbegeisterung im Ort, die zur Errichtung der Mariensäule führte. Sie ist bis heute ein Anziehungspunkt für Einheimische und Gäste geblieben."Die 2,80 Meter hohe Statue mit hoher Ausdruckskraft auf dem elf Meter hohen Betonsockel wurde von dem Morbacher Bildhauer Rudolf Höfle aus Kordeler Sandstein geschaffen. Den vergoldeten Sternenkranz schmiedete Valentin Burkert", berichtet Lehrer Konrad Lamprecht. Am Sonntag wurde ab 10 Uhr vor und in dem Gemeindehaus für das leibliche Wohl gesorgt. Ein "Weltladen" mit fair gehandelten Produkten aus Entwicklungsländern, wie Kaffee, Reis, Tee, Schokolade und dergleichen, deren Erlös für soziale Aufgaben bestimmt ist, rundeten das Programm ab.

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