Matthias will aber nur die Ramona

Seit mehr als 20 Jahren zählen die alljährlichen Aufführungen der Theatergruppe Hinzerath zum festen Bestandteil des örtlichen Veranstaltungsreigens und erfreuen sich stets großer Beliebtheit. Mit von Josef Rauch trafen die Laienspieler auch in diesem Herbst den Publikumsgeschmack.

 Vier Mal führten die Akteure das Stück von „Onkel Georgs Rache“ in Hinzerath auf. Foto: privat

Vier Mal führten die Akteure das Stück von „Onkel Georgs Rache“ in Hinzerath auf. Foto: privat

Hinzerath. (red) Der Dreiakter "Onkel Georgs Rache" spielt in den 50er Jahren, als nach dem Zweiten Weltkrieg auch auf dem Land der wirtschaftliche Aufschwung einsetzt. Der Schuster-Hännes betreibt zusammen mit seinem Sohn Matthias einen Bauernhof. Zum großen Leidwesen des Vaters hat der sich in eine Sekretärin aus der Stadt verliebt und ist nicht davon abzubringen, diese auch noch heiraten zu wollen.

Gegen alles Neue und vor allem gegen nötige Investitionen in moderne Maschinen und den eventuellen Ausbau des Hofes in eine Fremdenpension wehrt sich der Hännes vehement. Er steht auf dem Standpunkt "Wir sind Bauern und wir bleiben Bauern". Einen Traktor hat er zwar angeschafft, aber die dafür gemachten Schulden drücken ihn sehr.

Unverhofft erhält er da die Nachricht, dass sein verstorbener Zwillingsbruder Georg ihm eine größere Geldsumme vererben will. Die erhält er aber nur, wenn er dafür einige Bedingungen erfüllt. Nur widerwillig lässt Hännes sich auf diesen Handel ein. Aber es nützt nichts: Will er an das Geld, muss er mitspielen. Und so steht der Schuster-Hof schon bald ganz unter dem Einfluss von "Onkel Georgs Rache". Die allerdings erweist sich letzen Endes dann doch als gute Starthilfe in eine bessere Zukunft.

Seit Anfang August laufen die Proben für die Aufführungen. Da das ausgesuchte Stück nicht ganz auf die Mitspieler passte, musste das Rollenheft erst einmal etwas umgeschrieben werden und dann konnte es losgehen. Anfangs traf man sich zwei Mal pro Woche, später mussten es auch schon mal drei Probenabende pro Woche sein. Die Akteure haben viel Zeit und Engagement investiert, bis alles so saß, wie es sich dem Zuschauer dann bei den Aufführungen zeigte. Da galt es fremde Akzente zu lernen, alte handwerkliche Tätigkeiten zu verrichten oder einfach nur zu frühstücken und trotzdem den Text aufzusagen. Mit der entsprechenden Gestik und Mimik wurde das Ganze dann zum vergnüglichen Abend für die Besucher. Insgesamt vier Mal wurde das Stück mit großem Erfolg gezeigt.

Eine besondere Herausforderung für die Bühnenbauer (Jürgen Christ, Josef Jörg, Ulrich Kampmann, Stefan Nowrot, Günter Scheid, Jürgen Scheid und Andreas Weirich) war in diesem Jahr das Herrichten der Bühne und das Beschaffen der zeitgemäßen Requisiten. Weit mehr als 350 Stunden investierten sie allein in den Bühnenbau. Und das Ergebnis konnte sich sehen lassen und fand den ungeteilten Beifall des Publikums. Und das reist inzwischen von weither an, um sich einen vergnüglichen Theaterabend zu machen. So gibt es treue Fans aus Duisburg, Köln, Koblenz und Siegburg, die sich keine Theatersaison entgehen lassen. extra Die Besetzung im Detail: Schuster Hännes: Georg Sommer; Schuster Gret: Renate Eck; Matthias Schuster: Marko Staudt; Opa Anton: Hermann Moseler; Oma Bäb: Gisela Martini; Knecht Sepp: Markus Großkopf; Klara Schmelzer: Nicole Eck; Kräuter-Liesl: Silke Herrmann; Ramona: Steffi Marx; Urlauberin: Sabine Peters; Schwester Berta: Edda Kropp

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