Mehr Unternehmer in die Politik

MORBACH (doth). Walter Born, Geschäftsführer der "Initiative Region Trier" (IRT), plädierte bei einer Sitzung des CDU-Arbeitskreises "Wirtschaft, Arbeit und Verkehr" dafür, dass sich mehr Unternehmer in der Politik engagierten.

Unternehmer im Hunsrück fühlen sich allein gelassen. "Seit dem Wegfall der Bezirksregierung in Trier fehlen die direkten staatlichen Ansprechpartner", beklagte der Vorsitzende des CDU-Arbeitskreises "Wirtschaft, Arbeit und Verkehr", Hubert Thönes bei der Sitzung dieses Gremiums in Morbach."Die ‚Initiative Region Trier‘ kann und will kein Ersatz für die Bezirksregierung sein", machte Walter Born, Geschäftsführer der "Initiative Region Trier" klar, der zu der Sitzung eingeladen worden war. Die "Initiative Region Trier" wurde 1994 gegründet, um die Region als Wirtschaftsstandort nachhaltig zu profilieren.Aber, so Born weiter, die Zusammenarbeit vieler Gremien und Institutionen in der Region bringe eine ganze Menge. Regionales Marketing, landwirtschaftliche Entwicklung, Kultur und Tourismus und vor allem Hilfe bei der Existenzgründung nannte Born als Stichpunkte.Walter Born wies zudem darauf hin: "Es ist nicht egal, wie ein Staatsgebilde organisiert ist." Als Beispiel wurde das Saarland angeführt. Dort helfe Ministerpräsident Peter Müller schon mal persönlich, wenn es darum gehe, Arbeitsplätze zu schaffen.Weiter meinte Born, es gelte das "endogene Potenzial" zu nutzen. Damit meint Born die prognostizierte Bevölkerungsentwicklung, die voraussagt, dass es immer weniger Menschen gibt, die immer älter werden. Im Jahr 2040 wird es möglicherweise 20 Prozent weniger Rheinland-Pfälzer geben, und viele von ihnen werden in fortgeschrittenem Alter sein."Gut ausgebildete Leute im Land halten"

Dabei gibt es heute an den Hochschulen des Landes eine Menge gut ausgebildeter junger Leute, die es gilt, im Lande zu halten, damit sie die Region voranbringen. "Der Hunsrück hat ein Potenzial ohne Ende, vor allem im Tourismus mit Kulturgütern in rauen Mengen", machte Born klar. Leider, so wurde in der Runde bedauert, gebe es nicht einmal ein zusammenhängendes Management für Tourismus.Haben Unternehmer überhaupt gute Rahmenbedingungen? Das wurde verneint, denn Überbürokratisierung verhindere mehr als sie nutze. Es waren gerade mal sechs Teilnehmer gekommen. Die schimpften jedoch sehr auf die Schwerfälligkeit des Staates: "Nur einer muss zuständig sein und den Durchblick haben."Am liebsten würden Unternehmer sogar auf Fördergelder verzichten, deren Gewährung mehr Bearbeitungskosten verursachten, als sie wert seien. Lieber, so war man sich gegen Ende der Sitzung einig, solle der Unternehmer sein Geld selbst in der Tasche behalten dürfen um es so am effektivsten investieren zu können.Eine Forderung wurde noch hinzugefügt, die an die eigenen Reihen gerichtet war: "Wir haben keine eigenen Leute in der Mainzer Politik", beklagte Hubert Thönes. Mehr Unternehmer, die sich in der Region auskennen und wüssten, wo der Schuh drücke, müssten sich politisch auf Landesebene engagieren anstatt sich "von Lehrern und anderen Beamten" vertreten zu lassen.Der CDU-Arbeitskreis strebt eine gleichmäßige Entwicklung aller rheinland-pfälzischen Regionen an, was Vorsitzender Thönes bei der SPD-Landesregierung nicht gegeben sieht. "In Trier und anderen Ballungsräumen konzentriert sich die Förderung", stellte Thönes fest. Es sei eben nicht egal, wo das Land in Infrastruktur investiert: "Auch im Hunsrück gibt es Probleme beim Straßenbau."Der Arbeitskreis will Impulse für die Politik erarbeiten.

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