Mehr als nur ein "Kostenfaktor"

Die Frage "Leben und arbeiten in Deutschland - Menschenwürde a. D?" stand neben der Neuwahl des Vorstandes im Mittelpunkt des Bezirkstages der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Trier-Eifel in Morscheid. Referent Friedhelm Zauner vom Katholischen Sozialen Institut in Bad Honnef mahnte den Sozialstaat an, sich nicht aus seiner Pflicht zu verabschieden.

 Neuer Vorstand, alte Ziele: Johannes Eiswirth, Heike Maric, Stefan Weinert, Elisabeth Schander, Elke Wickel, Maria Heck, Karl Clemens und Christian Hauser (von links) mit einem KAB-Plakat. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Neuer Vorstand, alte Ziele: Johannes Eiswirth, Heike Maric, Stefan Weinert, Elisabeth Schander, Elke Wickel, Maria Heck, Karl Clemens und Christian Hauser (von links) mit einem KAB-Plakat. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Morscheid-Riedenburg. (doth) Zauner zitierte eine Papstenzyklika aus dem Jahr 1967: "Die Arbeit nämlich, gleichviel ob selbstständig ausgeübt oder im Lohnarbeitsverhältnis stehend, ist unmittelbarer Ausfluss der Person, die den stofflichen Dingen ihren Stempel aufprägt und sie ihrem Willen dienstbar macht".Der Referent beschrieb Arbeit als ein Stück Menschenwürde, die er in ein Spannungsverhältnis zum Sozialstaat stellte. Er sehe einen Wechsel der Denkmuster vom fürsorgenden zum "aktivierenden" Sozialstaat, dem Fördern und Fordern. "Wir brauchen Menschen, die mehr soziale Fantasie und Mut einsetzen, um an einer Gesellschaft zu arbeiten, die den Menschen ihre Eigenverantwortung nicht nimmt, aber ihnen auch die gesellschaftlichen Hilfe dazu gibt, sie wahrzunehmen", lautete Zauners These."Allein fünf Tafeln gibt es im Bezirk", bedauerte Bezirksseelsorger Johannes Eiswirth. Die Kluft zwischen Arm und Reich werde immer größer. Für die nächsten vier Jahre will sich der KAB-Bezirksverband für ein bedingungsloses Grundeinkommen, eine einkommensunabhängige Bildung, die Familien und die gerechte Verteilung von Arbeit einsetzen. Als neuer Vorsitzender wollen Stefan Weinert und sein Vorstand für diese Ziele kämpfen. Der Journalist in der kirchlichen Rundfunkarbeit will neue Idee einbringen, damit die KAB in gesellschaftlichen Fragen am Ball bleibt. Ihm zur Seite steht Bezirks seelsorger Johannes Eiswirth, die Vertreter der Ortsverbände, Maria Heck, Ruth Mareien de Bueno, Elisabeth Schander, Karl Clemens, Martin Ulrich und Christian Hauser, die Schriftführerin Heike Maric und die beiden Kassenprüfer Dorit Kohl und Hubert Kaiser. Die scheidende Vorsitzende Astrid Lambert wies in ihrem Rechenschaftsbericht darauf hin, wie viele Menschen in den einzelnen KAB-Veranstaltungen erreicht wurden: "Wir wollen noch mehr Menschen daran beteiligen Gerechtigkeit zu schaffen. Wir blicken hoffnungsvoll in die Zukunft."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort