Meilensteine für die Hahn-Bahn

RHEIN-HUNSRÜCK. (red) Der Absichtserklärung müssen Taten folgen. Dies war der allgemeine Tenor, nachdem bekannt wurde, dass die Hunsrückquerbahn von Langenlonsheim zum Flughafen Frankfurt-Hahn reaktiviert werden soll. Erste Schritte wurden unternommen.

Auf Initiative des rheinland-pfälzischen Verkehrsministers Hans-Artur Bauckhage wurde eine Lenkungsgruppe zur Reaktivierung der Hunsrückbahn unter Federführung der Verkehrsabteilung des Wirtschaftsministeriums eingerichtet. Darin sind neben dem Ministerium Repräsentanten der Deutschen Bahn AG, der Zweckverbände Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd und Nord, der Landkreise, der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH und des Eisenbahn-Bundesamtes vertreten. Thema der ersten Sitzung war die Entwicklung eines Projektplanes. Die Gruppe übernimmt die Gesamtkoordination, das Monitoring des gesamten Planungs- und Bauprozesses und trifft die notwendigen fachlichen Entscheidungen. Dazu sollen alle drei Monate Sitzungen stattfinden. Gegenstand der ersten Beratung war die Festlegung von Meilensteinen. In einem vorläufigen Zeitplan sind die wichtigsten Arbeitsschritte festgelegt worden. "Die Arbeitsgruppe hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Strecke Ende 2009 zum Fahrplanwechsel in Betrieb zu nehmen", sagte Bauckhage. Als nächster Schritt ist für Januar 2006 der Abschluss einer Planungsvereinbarung zwischen der DB AG und dem Land vorgesehen. Das Land hatte sich bereiterklärt, 2,5 Millionen Euro zur Vorfinanzierung der erforderlichen Planungen bereitzustellen. Die Lenkungsgruppe erörterte auch die mögliche Gestaltung des Betriebsprogramms. Grundsätzlich soll es einen schnellen stündlichen Regionalexpress zwischen Mainz und dem Flughafen geben. Für die Bedienung der kleineren regionalen Haltepunkte soll eine Regionalbahn im Zweistunden-Turnus fahren. Hierzu werden derzeit Berechnungen durchgeführt. Sobald das Betriebsprogramm zwischen allen Beteiligten abgestimmt ist, werden konkrete Planungen aufgenommen. Zahl von Bahnübergängen soll begrenzt werden

Die Lenkungsgruppe bekräftigte den Appell von Bauckhage an die kommunale Ebene, die Arbeiten positiv zu unterstützen. Ziel sei es, die Kooperation aller kommunalen Beteiligten einschließlich der Bevölkerung zu erreichen, um die hohe Zahl von Bahnübergängen zu begrenzen. Zur Koordination der kommunalen Interessen hinsichtlich der Haltepunkte, der Bahnhofsumfeldgestaltung und der Bahnübergänge hat die Gruppe die Einrichtung einer Arbeitsgruppe auf kommunaler Ebene unter Leitung des Landrates des Rhein-Hunsrück-Kreises, Bertram Fleck, angeregt. Laut Fleck steht die Planungsvereinbarung vor dem Abschluss. Mit dem Start der Entwurfsplanung geht es 2006 weiter. Neben dem Flughafenzubringer, der als Regionalexpress über den Hunsrück fahren wird, ist eine Regionalbahn geplant, die die ÖPNV übernimmt. "Wir kriegen wieder eine Bahn für unsere Bevölkerung", so Fleck.

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