Merschbacher Bevölkerung legt zu

Nach dem rückläufigen Trend der vergangenen Jahre steigt die Zahl der Merschbacher wieder beständig an - während die der leer stehenden Häuser gleich Null ist.

 Für die Dorffotoaktion versammelten sich 14 Merschbacher an der Gertrudiskirche. TV-Foto: Klaus Kimmling

Für die Dorffotoaktion versammelten sich 14 Merschbacher an der Gertrudiskirche. TV-Foto: Klaus Kimmling

Merschbach. Es geht wieder aufwärts in Merschbach. In dem Ort, einem der kleinsten der Verbandsgemeinde Thalfang, leben momentan wieder etwas mehr als 60 Menschen. 14 von ihnen kamen zur Dorffoto-Aktion des Trierischen Volksfreunds vor die Getrudiskirche. Mit dabei Gerhard Gauer, mit 79 Jahren der älteste Einwohner Merschachs, und der jüngste Sohn der Gemeinde, der fünfjährige Noah Thiel.

Auf großen Zuspruch hofft Ortsbürgermeisterin Iris Hornberg bei einem Treffen von aktuellen und ehemaligen Einwohnern am kommenden Wochenende. "Ich denke, dass da rund 120 Leute nach Merschbach kommen werden", sagt Hornberg.

Aktuell gibt es laut Hornberg keine leer stehenden Wohngebäude im Dorf. "Die Häuser sind alle bewohnt", sagt die Gemeindechefin über diese vor wenigen Jahren noch nicht absehbare positive Entwicklung. Erst kürzlich habe eine junge Familie mit zwei Kindern ein Haus im Dorf gekauft. Und eine andere Familie hat sogar vor etwa zwei Jahren neu gebaut in Merschbach. Ebenso erfreulich für die Gemeinde ist die Eröffnung der Pension "Villa Vici". Das Gebäude hatte zuvor etliche Jahre leer gestanden.

Selbst das Drumherum passt. "Alle Straßen sind gemacht", bilanziert Hornberg. Demnächst werden noch vier gestiftete neue Wegekreuze am Wirtschaftsweg nach Haag aufgestellt, die ältere Kreuze ersetzen werden.

Mehr Kinder - und sogar eine Hausgeburt



In den vergangenen Monaten sei viel passiert im Ort, berichtet Hornberg. So spricht es für sich, dass momentan in Merschbach neun Kinder unter 14 Jahren herum toben. Vor wenigen Wochen hat es sogar eine Hausgeburt im Ort gegeben, so dass der Ort auch wieder im Geburtenregister auftaucht. Stolz ist Hornberg aber auch auf die guten Kontakte zu den Nachbardörfern. Als Beispiel nennt sie den seit vielen Jahren bestehenden Heimat- und Verkehrsverein Horath-Gräfendhron-Merschbach oder die jüngst beschlossene Mitgliedschaft der Gemeinde im Tourismusverein "Ute".

Die Geschichte des Dorfes reicht weit zurück. So feierte Merschbach bereits 1981 sein 700-jähriges Bestehen. Laut der aus diesem Anlass veröffentlichten "Chronik eines Hunsrückdorfes" wurde der Ort 1281 erstmals urkundlich erwähnt. Damals hatte Graf Heinrich von Salm den Hunolsteiner Hof zu "Drone" (Bischofsdhron) an den Trierer Erzbischof verpfändet. Zu dem Hof gehörte unter anderem Merschbach, das später dem "Amt Baldenau" eingegliedert wurde. Die Bauern hatten damals Frondienste zu leisten. Merschbach, Heinzerath und Gutenthal belieferten ihre Herren zum Beispiel mit Käse.

Mit dem Ende des Feudalismus besserte sich die Situation der Menschen, die seit 1740 eine eigene Kapelle haben. Zwischen 1840 und 1900 wanderten aber dennoch viele Bürger nach Amerika aus. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts - in etwa parallel zum Neubau der Kapelle (1950) - fanden die Merschbacher Arbeit im Saarland oder im Horather Drahtwerk. Im Zuge der Verwaltungsreform wurde der Ort 1970 mit damals 104 Bürgern der Verbandsgemeinde Thalfang eingegliedert.

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