Messehalle 2007?

IDAR-OBERSTEIN. (kuk) Die neue Halle im Gewerbepark Nahetal war in der Jahreshauptversammlung des Messevereins das beherrschende Thema. Sie soll nicht nur der Intergem bessere Rahmenbedingungen bieten, sondern Idar-Oberstein das ganze Jahr über zur Messestadt machen.

Der Spatenstich für die Messehalle im Gewerbepark Nahetal soll im Rahmen des Gala-Abends der Intergem 2006 am Samstag, 29. September, unter Flutlicht zelebriert werden. Wenn alles glatt läuft, könnte die Fachmesse 2007 bereits am neuen Standort stattfinden, fasste Oberbürgermeister Hans Jürgen Machwirth in der Jahreshauptversammlung des Messevereins im Börsensaal in Idar-Oberstein den Stand der Dinge zusammen. "Idar-Oberstein spielt in der Messelandschaft von Rheinland-Pfalz zukünftig eine wichtige Rolle", betonte der OB mit Verweis auf entsprechende Aussagen seitens der Landesregierung. Diese setzt dabei auf die Messegesellschaft Pirmasens, die bereits die Intergem unter ihren Fittichen hat und auch die Halle im Gewerbepark eigenverantwortlich betreiben soll. "Wir könnten morgen anfangen zu bauen", sagte Machwirth mit Blick darauf, dass dort bereits Baurecht besteht und das Gelände auch verkehrsmäßig angebunden ist. Auch die Versorgungsleitungen liegen schon.Betreiber will 250 000 Euro

Noch sind letzte vertragliche Details zwischen den Partnern zu klären. Dazu gehört auch, dass die Gesellschaft von der Stadt 250 000 Euro als "Pre-Opening-Kosten" verlangt. "Es ist harte Arbeit, Idar-Oberstein als Messestandort zu etablieren", erläuterte Elke Tronche, Geschäftsführerin der Messegesellschaft Pirmasens, die unabhängig davon versicherte: "Für uns ist Idar-Oberstein ein wichtiger Pfeiler." In Kürze soll ein Profi die kleine, aber leistungsstarke Messemannschaft in Idar-Oberstein verstärken, die sich bisher vorrangig um die Intergem kümmert. "Andere Städte wären froh, wenn sie für nur 250 000 Euro eine neue Messehalle bekämen. Das ist eine Investition in die Zukunft", sagt der Oberbürgermeister. Zumal die Hälfte davon an die Stadt zurückfließt, wenn die Geschäfte gut laufen. Der Kredit, den die Stadt für ihren Anteil in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro an dem mit 6,4 Millionen Euro veranschlagten Projekt aufnehmen muss, wird komplett über die von der Gesellschaft zu zahlende Pacht finanziert.Acht Monate Bauzeit

Die Stadt bleibe damit ebenso wie das Land, das 80 Prozent der zuschussfähigen Baukosten übernimmt, hinsichtlich des unternehmerischen Risikos beim Betrieb der Messehalle außen vor. Auf die europaweite Ausschreibung hatten sich rund 70 Baufirmen beworben. Parallel wurde weiter an dem Pachtvertrag gefeilt, der Ende Mai dem städtischen Hauptausschuss vorgelegt werden soll, ehe dann der Stadtrat abschließend über das gesamte Paket zu entscheiden hat. Die Bauzeit beträgt nach Aussage des OB mindestens acht Monate. Er betonte einmal mehr, dass es sich um eine ansprechende, aber einfache und funktionsgerechte Halle "ohne jeden Schnickschnack" handele. Sie soll nach dem Vorbild der mit viel Glas konzipierten und somit sehr hellen Messehallen in München gebaut werden - wobei sie mit 4000 Quadratmetern Ausstellungsfläche allerdings erheblich kleiner ausfällt. Machwirth bezeichnete die Halle als "wichtige wirtschaftspolitische Maßnahme für die gesamte Region", von der neben der Schmuck- und Edelsteinbranche mit ihrem Flaggschiff Intergem auch Handel, Handwerk und Gewerbe profitieren sollen. Er warb dafür, dass nicht nur die Stadt, sondern auch der Messeverein und daneben einzelne Unternehmen Anteile der Pirmasenser Gesellschaft für 5000 Euro pro Stück zeichnen, um so als Gesellschafter mitreden und Einfluss nehmen zu können.

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