Millionen Euro fließen für den See

Der Staudamm des Bostalsees wird im kommenden Jahr erneuert. Deshalb fällt 2008 die Badesaison aus. Der Kreistag machte mit mehreren Beschlüssen in seiner Sitzung am Montag den Weg für das Großprojekt frei.

St. Wendel. (red) Einstimmig hat der St. Wendeler Kreistag in seiner Sitzung am Dienstag die Sanierung des Staudammes am Bostalsee im kommenden Jahr beschlossen. Damit fällt die Badesaison im Jahr 2008 aus. Zurzeit sorgt eine Außenhaut aus Bitumenmasse auf der Seeseite für die Dichtigkeit des Dammes. Diese ist allerdings der Witterung und dem Wellenschlag ausgesetzt und muss immer wieder erneuert werden. 600 Meter lange Betonwand und ein zweiter Weg

Mit dem Bauvorhaben wird diese Dichtungsschicht in das Innere des Dammes verlegt. Über die gesamte Länge des Dammes von 600 Metern wird eine fünf bis sechs Meter tiefe Betonwand angelegt. Zur Seeseite wird der Damm zum Teil abgetragen und eine Dichtungsschicht angelegt. Auf diese kommen wieder Erdmassen und zum Schluss Wasserbausteine. Zudem wird über den Damm ein zweiter Weg gebaut, sodass künftig Radfahrer und Fußgänger getrennt werden können. Etwa drei Millionen Euro wird der Umbau des Dammes kosten. Der Kreis rechnet dabei mit einem Landeszuschuss von 70 Prozent.25 000 Kubikmeter Erdmasse müssen dabei abgefahren werden. Nur etwa ein Drittel des Materials wird später wieder in den Damm eingebaut. Mit dem restlichen wird ein zweites Bauvorhaben am See verwirklicht, das der Kreistag am Dienstag ebenfalls einstimmig beschlossen hat. Nahe der Seeverwaltung auf Bosener Seeseite wird eine Bucht durch einen neuen Damm weitestgehend abgetrennt. Die so entstandene flache Wasserfläche soll im Winter zum Schlittschuhlaufen genutzt werden. Der Damm soll als Seepromenade das Areal zwischen Seeverwaltung und Strandbad aufwerten. Die Kosten für dieses Projekt belaufen sich auf etwa 1,2 Millionen Euro. Ab Herbst wird Wasser abgelassen

Damit diese Baumaßnahmen überhaupt verwirklicht werden können, muss der Bostalsee ab Herbst stark abgelassen werden, um fünf Meter im Vergleich zur heutigen Wasserlinie. Das entspricht der Hälfte des Seevolumens und macht etwa drei Millionen Kubikmeter Wasser aus. Die Folge: Wassersport ist 2008 am See Fehlanzeige. So beschloss der Kreistag auch folgerichtig einmütig eine Änderung der Entgelte für das Wirtschaftsjahr 2009. Sonnenhungrige zahlen für die Nutzung der Liegewiesen und Strandbäder einen Euro für die Tageskarte (Erwachsene) statt bisher 2,50 Euro. Dauercamper bekommen einen Nachlass. Angeln, Tretbootfahren, Surfen und Segeln wird 2008 am Bostalsee nicht möglich sein. Veranstaltungen am See aber wird es auch im kommenden Jahr geben.

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