Minus in Malborn wächst

MALBORN. Mindestens sechs Orte in der Verbandsgemeinde Thalfang können in diesem Jahr voraussichtlich ihren Haushalt ausgleichen. Malborn wird nicht dazu gehören. Der zweitgrößte Ort in der Verbandsgemeinde Thalfang schiebt weiter beträchtliche finanzielle Altlasten vor sich her. Dennoch steht die Kommune vor großen Aufgaben.

Erst im Dezember brachte Michael Suska den Malborner Ratsmitgliedern gute Nachrichten. Damals stellte er einen Nachtragshaushalt vor, dessen Defizit knapp 80 000 Euro niedriger lag als ursprünglich angenommen. Ursächlich dafür waren das Verschieben von Investitionen, aber auch höhere Steuereinnahmen und höhere Einnahmen im Forst. In der Ratssitzung am Montagabend gab es keine ähnlich guten Botschaften. Diskussionen blieben deshalb aus. Erneut ist der Haushalt, den das Gremium einstimmig verabschiedete, nicht ausgeglichen. Die Ausgaben übersteigen die geplanten Einnahmen um knapp 174 000 Euro. Der größte Brocken in dieser Summe sind allerdings die Altlasten aus den Vorjahren, die Malborn wie eine Bugwelle vor sich herschiebt.Defizite wachsen auch in den kommenden Jahren

Im aktuellen Haushalt wird nur ein Minus von 37 000 Euro erwirtschaftet. Die frustrierende Botschaft für die Ratsmitglieder: Das wird sich in den kommenden Jahren nicht ändern. In den Jahren 2008 bis 2010 wird das Defizit in der der zweitgrößten Ortsgemeinde in der VG weiter ansteigen. Suska geht von einem durchschnittlichen Minus von 30 000 Euro aus. Und trotzdem: Hie und da sind auch positive Tendenzen zu erkennen. Das Haushaltsloch im Vorjahr wird wohl noch kleiner als im Dezember angekündigt. Und zwar um 19 000 Euro. Verantwortlich sind wiederum unter anderem höhere Steuereinnahmen und der Forst. Für 2007 hätten die Zahlen aus der Sicht von Suska noch besser ausfallen können. Eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshof machte den Malbornern einen Strich durch die Rechnung. Danach sind Eigenjagdbetriebe wie der in Malborn umsatzsteuerpflichtig. Die Steuer wird rückwirkend veranschlagt und schlägt mit 28 000 Euro zu Buche. Zwei Großprojekte schloss die Gemeinde im vergangenen Jahr ab: das Bürgerhaus in Thiergarten die und die Erschließung des Neubaugebiets "Weinstraße" in Malborn. Auch 2007 steht der Ort vor ganz großen Herausforderungen. In den Startlöchern steht der Ausbau der Innerortsstraßen "Auf der Buhs/In der Träf". Im Haushalt 2007 werden 568 000 Euro für die Straßen veranschlagt. Trotz des noch nicht entschiedenen Rechtsstreits mit Anliegern wird es demnächst losgehen. Die Vergabe wird am 12. Februar in einer Ratssitzung vorgenommen. Mit der Sanierung des Kindergartens soll in Kürze begonnen werden. Denn die Gebäudeversicherung macht Druck. Für die Region habe das Dach die falsche Neigung, erklärt Ortsbürgermeisterin Garbiele Neurohr. Wegen der exponierten Lage am höchsten Punkt der Gemeinde sei immer wieder mit Sturmschäden zu rechnen. Das neue Dach soll steiler werden und einen Überstand haben. Gleichzeitig soll das Kinderhaus "Mosaik" fit für Wickelkinder werden. Schlaf- und Wickelräume müssen her. Dafür sind 400 000 Euro im Haushalt vorgesehen. Der mit Abstand größte Brocken im Investitionsplan sind die Gewerbegebiete "In der Hasenwies" und "Nikolausquelle" mit 1,48 Millionen Euro. Die Gemeinde will so schnell wie möglich mit der Erschließung beginnen. Ein Interessent steht laut nach Angaben der Ortsbürgermeisterin Gewehr bei Fuß. Neurohr hofft auf Fördermittel aus dem Wirtschaftsministerium. Auch aus der Sicht der Ortsbürgermeisterin sind die zu schulternden Aufgaben hoch, aber "es sind alles Investitionen in die Zukunft". Wenn das Gewerbegebiet erschlossen sei, würden beispielsweise ja auch Mittel durch Grundstückserwerb zurückfließen. Der Ortsteil Thiergarten soll 2007 nicht leer ausgehen. Der Ausbau zweier Straßen werde dort vorbereitet.

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