Mit Esprit und ohne Wein
THALFANG. Während die 250 Gäste in der Thalfanger Festhalle lachten und schunkelten, sahen sie auf der Bühne eine Mischung aus Showtanz, Humor und lokalen Spitzen.
Die "Spetzbouwe" haben viel Rückhalt bei den Karnevalisten in der Verbandsgemeinde. Neben den "Helscheder Hauhuppsern" hatte sogar die Garde der Heidenburger "Flappesse" im Vorfeld Interesse signalisiert, in der Thalfanger Festhalle auftreten zu wollen, obwohl sie am gleichen Abend einen weiteren Auftritt in Heidenburg zu absolvieren hatten.Auch die akrobatisch-komischen "Chaos-Zwerge" und die "Drei Tenöre" waren Gast-Beiträge aus Dhronecken und Sensweiler. Die "Hinterwäldler"-Familie stellte das "schwankende Narrenschiff" einmal ganz bildhaft dar. Dass die Sänger nicht aus ihrem Fahrzeug fielen, verdankten sie unsichtbar fixierten Skistiefeln. Eine Koproduktion Thalfang/Schönberg war der Auftritt von Thomas Borgsmüller und Achim Junk, Präsident der "Kappes Kepp" als Arzt und Patient, bei denen es um die Behandlung eines Sprachfehlers ging. Borgsmüller ging als Feuerwehrmann zusätzlich allein in die Bütt und schwärmte von den Qualitäten von Gerstensaft als Löschmittel.
Vom Bier zum Wein: Ebenfalls ein Gewinn für den Abend war Christoph Nese als Event-Manager, der schließlich zur Erkenntnis kam, dass ein Narr aus Thalfang auch ohne Wein glücklich sein könne. Um den närrischen Nachwuchs war Sitzungspräsident Dirk Zender nicht bange, als er die kleine Thalfanger Garde und die Hunsrücker Liedermäuse auf die Bühne bat.
Die Lokalpolitik wurde von "Urgestein" Reinhard Biel aufs Korn genommen. Als Thalfanger Antwort auf die Globalisierung sei es gelungen, auf "internationalem Parkett" zwei neue Firmen ins Industriegebiet zu holen, die eine aus Gielert, die andere aus Burtscheid. Nur in Malborn sei nichts zu holen gewesen: "Do hemma einfach et Waser ongezappt." Auch in Thalfang seien die großen Parteien zusammengerückt. Bettina Brück besorge die Kohle in Mainz, und "de Seppi un de Dellwo gen se aus".
Ortsbürgermeister Gasper, der sich wie im Vorjahr statt in der Bütt im Publikum aufhielt, lachte herzhaft mit, während sich Verbandsgemeinde-Bürgermeister von seinem Beigeordneten Reinhard Anton vertreten ließ. Auch er wurde von Biel nicht verschont: Um die Kondensmilch-Lieferungen nach Arabien aufrecht zu erhalten, müsse Anton den Nachweis erbringen, dass das, was er im Gesicht trägt, "nix mit dem Barte des Propheten zu dun hot". Der Beigeordnete selbst schlug ernstere Töne an und sprach einen Wunsch vieler Spetzbouwe aus: "Die Thalfanger brauchen mehr Narren, und die Narren brauchen mehr Thalfanger."
Rathaus-Stürmung am Dicken Donnerstag um 11.11 Uhr, Kinder-Preismaskenball am Samstag, 25. Februar, 14.11 Uhr und Umzug an Rosenmontag, 14.11 Uhr.
