Mit Hochdruck und ohne Naht

WENIGERATH/WEDERATH. Auf der Hunsrückhöhenstraße zwischen Wenigerath und Stumpfen Turm wird mit Hochdruck gearbeitet. Dort entsteht derzeit eine dritte Fahrspur. Bis Ende nächster Woche sollen rund zwei Drittel der Strecke fertig sein. Danach soll die Vollsperrung aufgehoben werden. Eine zweiwöchige Umleitung soll die Bauzeit verkürzen und ermöglicht eine Arbeit "aus einem Guss".

Die Bundesstraße 327 ist eine Hauptverkehrsader. Üblicherweise braust ein Brummi hinter dem anderen vom Flughafen Hahn Richtung Hermeskeil und umgekehrt. Blickt man jedoch derzeit von der Hundheimer Brücke auf das Nadelöhr hinunter, herrscht dort Ruhe. Beinahe gespenstige Ruhe. Kein einziges Fahrzeug ist zu sehen oder zu hören. Nur grauer Asphalt. Großeinsatz mit drei Maschinen

Szenenwechsel Richtung Hinzerather Kreuzung: Dort herrscht geschäftiges Treiben. Es wird gerade Material aufgebracht, um den Straßenverlauf zu begradigen. Zwei Walzen sollen anschließend das Material verdichten. Parallel dazu finden Erdarbeiten am Straßenrand statt. Und immer wieder passieren Lastwagen die Baustelle, um Material herbeizuschaffen. Auf insgesamt 2,9 Kilometern zwischen Wenigerath und dem Stumpfen Turm bei Hinzerath entsteht seit August vergangenen Jahres eine dritte Fahrspur (der TV berichtete). Denn wegen des stetig steigenden Verkehrsaufkommens, vor allem bei den LKW, kommt es auch vermehrt zu brenzligen Situationen. Seit dem vergangenen Wochenende ist die Straße komplett gesperrt. Der Verkehr wird über Gonzerath umgeleitet. Innerhalb von zwei Wochen soll der Ausbau auf zwei Dritteln der Strecke fertiggestellt sein, erläutern Horst Lörsch vom Baubüro Braunenstein des Landesbetriebs Straßen und Verkehr (LSV) und Walter Klink, Leiter der zuständigen Straßenmeisterei. Gearbeitet wird unter Hochdruck. Ein Großteil des Abschnitts ist schon so gut wie fertig. Innerhalb eines einzigen Tages wurde auf einer 1,9 Kilometer langen Strecke die Deckschicht aufgebracht. Drei Maschinen, so genannte Straßenbau-Fertiger, waren am Dienstag in einem Großeinsatz parallel zugange. Das Material wurde nebeneinander aufgebracht, "heiß in heiß", wie Projektleiter Lörsch erklärt. Auf diese Weise verbinde sich der Belag besser. Und es entsteht keine Naht, die auf viel befahrenen Straßen schnell wieder aufbrechen kann und geflickt werden muss. Auch auf der Hundheimer Brücke ist die Deckschicht "fix und fertig". Zwischen dem Forsthaus Hundheim und der Hinzerather Kreuzung wird derzeit am Belag gearbeitet. Auch im vierten und letzten Bauabschnitt sollen die Autofahrer schon bald auf dem fertigen Asphalt fahren können, allerdings nur auf der bisherigen Fahrbahnbreite. Die dritte Spur wird unter laufendem Verkehr fertiggestellt. Bis Ende kommender Woche soll die Vollsperrung aufgehoben werden. "Wenn das Wetter mitspielt", schränkt Lörsch ein. Doch derzeit kann der Projektleiter angesichts des Altweibersommers nicht klagen. Lörsch geht davon aus, dass der Kostenrahmen für den Straßenbau - rund 2,2 Millionen Euro - eingehalten werden kann. Mit dem endgültigen Abschluss des Vorhabens rechnet der Projektleiter bis Ende Oktober, Anfang November. Bislang habe alles "hervorragend geklappt". Die Einhaltung des Zeitrahmens sei nur wegen der guten Kooperation mit Gemeinde, Dörfern, Polizei und Belginum möglich gewesen, ist Lörsch überzeugt. Auch der Archäologiepark war beteiligt. Weil man in der Nähe von Wederath und Hinzerath mit Funden gerechnet hatte, wurden Rodung und Erdaushub vorgezogen, so dass die Archäologen ohne Zeitdruck arbeiten konnten.

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