Mit Kompass, Karte und Köpfchen

ERBESKOPF. (urs) Voller Begeisterung und guter Laune waren TV -Leser zum Orientierungslauf rund um den Erbeskopf gestartet.

"Die Tour ist schön, wunderbar - aber jetzt werden wir doch langsam müde", bilanzierte Berthold Resch nach zwei Dritteln des Weges an der Etappe Erbeskopf-Turm. Der Reinsfelder erinnert sich noch gut an den Vorgänger des heutigen Holzturms, den er schon als Schüler besucht hatte. Vielleicht hat es ihn deshalb gereizt, sich mit Ehefrau Brigitte und Enkelin Anne-Katrin beim TV -Ferienspaß für den "Orientierungslauf zu den Besonderheiten des Erbeskopfs" anzumelden. Enttäuscht wurden die drei dabei auf jeden Fall nicht. Ebenso wenig wie ein Longuicher, der feststellte: "Alles macht Spaß, alles ist schön, und es ist überhaupt nicht anstrengend." Das traf erst recht für die teilnehmenden Kinder zu. "Mir hat alles gefallen", sagte Sophie. Besonders zugesagt hatte ihr die "Spurensuche", bei der sie den Auftrag erhalten hatten, Spuren von Tieren ausfindig zu machen. Sophie, in ihrem Heimatort Longuich kaum an Tiere des Waldes gewöhnt, kam über einen angeknabberten Fichtenzapfen einem Eichhörnchen auf die Spur. "Da sind ja auch so Samen dran, und die waren bis zur Hälfte weg", erläuterte sie ihren Spürsinn. Sarah hatte dagegen eine Aufgabe gefallen, bei der Zapfen in einen Kreis geworfen werden mussten. Ein Spiel, bei dem die angehende Viertklässlerin Fichten und Tannen auseinander zu halten lernte. "Bei Tannen gehen die Zapfen nach oben und bei Fichten nach unten", bewies die Gusenburger Grundschülerin, dass sie die Lektion verstanden hatte. Bei so viel Lerninhalten wunderte es nicht, dass das Mädchen den Ausflug "ein bisschen anstrengend" fand. Trotz der Herausforderung für Kopf und Beine haben aber "bisher alle durchgehalten", versicherte Axel Merten, Orientierungslaufbegleiter des Hunsrückhauses, schmunzelnd.Warum die Buchen so klein sind

Ein junger Teilnehmer aus Schweich hatte hingegen bei der Exkursion wenig Neues erfahren. Selbst der Umgang mit dem Kompass, den jeder erhalten hatte, war für den Jungen nicht neu. "Ich konnte das schon", sagte Maximilian, dem auch der Unterschied von Fichte und Tanne klar war. Dennoch lernte auch er etwas dazu und weiß nun, warum die Buchen am Erbeskopf so klein sind: "Hier oben geht viel Wind, es schneit, und der Boden ist steinig." Dass der Schüler so fundierte Kenntnisse über die Natur hat, liegt an seinem regen Interesse. Sie hatten schon vorher fast das ganze Erbeskopf-Programm absolviert, erzählte seine Mutter Rosi Berndt. "Getümpelt" hatten sie schon, den Bach untersucht und sich auf die Spuren wilder Tiere begeben. Irgendwie hatten sie "immer wieder den Drang nach hier oben".

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