Mit Pellets punkten

MORBACH. Noch macht die Energielandschaft in Wenigerath Halt am Zaun. Geht es nach der Gemeinde Morbach und dem Institut für angewandtes Stoffstrom-Management (IfaS) am Umweltcampus Birkenfeld, soll die ganze Region zur Energielandschaft werden. Um Informationsdefizite abzubauen, laden Gemeinde und Institut zu den "Morbacher Solar- und Pellettagen" ein.

Bereits jetzt wandeln 640 Quadratmeter Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach der Morbacher Hauptschule Sonnenenergie in Strom um. Auch das neue Rathaus soll mit Hackschnitzeln oder Pellets beheizt werden. Doch im privaten Bereich hinkt die Nutzung regenerativer Energien hinterher. Die Gemeinde Morbach und das IfaS wollen mit den Morbacher Solar- und Pellettagen am Freitag, 29. April, und Samstag, 30. April, die Bürger ermuntern, Holz und Sonne auch im Eigenheim zu nutzen. Bau der Pellets-Anlage noch in diesem Jahr

Der Zeitpunkt für die Veranstaltung ist kein Zufall. Viele Hausherren denken derzeit über Alternativen zur alten Ölheizung nach. Denn viele Öfen erfüllen die mittlerweile strengen Normen nicht mehr. Und: Läuft alles wie geplant, will die Firma Juwi in Wenigerath demnächst mit dem Bau einer Pellets-Anlage und einer Biogas-Anlage in der Morbacher Energielandschaft (MEL) beginnen. Auch eine Holzvergasungsanlage ist angedacht. Das Konzept in der Energielandschaft ist durchdacht: Die Pellets sollen mit der Abwärme der beiden anderen Anlagen getrocknet werden. Der Vertrag zwischen Juwi und 15 Landwirten für den Betrieb der Biogas-Anlage ist jetzt unter Dach und Fach. Wer sich für die Energiegewinnung aus gepressten Holzspänen entscheidet, kann also bald heimische Bezugsquellen nutzen, erklärt Michael Grehl von der Gemeinde Morbach. Für eine solche Umrüstung gibt es verschiedene Fördermittel, unter anderem auch von der Kommune. Die Gemeinde gibt zu jedem Pellet-Ofen zehn Prozent der Kosten als Zuschuss, maximal aber 300 Euro. Auch darüber wird informiert.Thermische Solaranlagen im Hintertreffen?

Für die Solar- und Pellettage in Morbach gibt es einen weiteren Anlass. Denn das neue Energieeinspeisegesetz legt einen Schwerpunkt auf Fotovoltaik, eine Technik, die aus Sonne Strom macht. Thermische Solaranlagen, die Sonne in Wärme verwandeln, geraten dadurch möglicherweise ins Hintertreffen. "Dabei kann damit einiges an fossilen Brennstoffen eingespart werden", sagt Grehl. Die Veranstaltung richtet sich an alle Bürger. Besonders angesprochen werden zudem Installateure und Heizungsbauer. Bislang hätten sich viele mit dem Thema noch nicht ausreichend befasst, erklärt Grehl. Ab sofort würden Lehrgänge angeboten, um Handwerker fit zu machen. An beiden Tagen stellen Installateure und Architekten aus. Wer bereits mit der Anschaffung eines Pellet-Ofen liebäugelt, kommt unter Umständen ganz preiswert an das gute Stück: Ein Ofen im Wert von 3200 Euro wird sogar verlost. Der Eintritt ist frei.

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