Mit Traktor und Anhänger im Einsatz

35 Jahre ehrenamtlicher Feuerwehrdienst ist eine beachtliche Leistung. Die Elzerather Feuerwehrleute Willi Martini und Heinz Schleder haben sich ihr Goldenes Feuerwehr-Ehrenzeichen daher redlich verdient. Rückblickend ist die Zeit für sie jedoch wie im Flug vergangen.

Elzerath. (urs) Schleder kann sich noch gut erinnern, was ihn vor 35 Jahren bewogen hat, der Feuerwehr beizutreten. Er habe damals im Schichtdienst gearbeitet und sei tagsüber öfter zuhause gewesen, erzählt der mit dem Goldenen Feuerwehr-Ehrenzeichen ausgezeichnete gelernte Tankwart. "Das Dorf ist ja klein, und mit den Leuten ist das nicht so üppig", begründet der 53-Jährige sein Engagement. Allzu viele Einsätze gab es aber nicht in dem 100 Einwohner zählenden Ort. Der schlimmste sei 1988 gewesen, als mitten im Dorf ein Haus mit Stall und Scheune brannte. "Da mussten wir Nachtwache halten", weiß er noch, als sei es erst gestern gewesen. Mitte der 90er Jahre musste die Wehr zudem nach Heinzerath ausrücken, wo Scheune und Stall einer Mühle abbrannten. Menschen oder Tiere kamen aber nicht zu Schaden. Nicht vergessen wird Schleder aber auch ein Feuer in Haag. Auf dem Gelände eines Schäfers waren dessen Hunde umgekommen. "Das war schlimm", bedauert er, dass den Tieren nicht rechtzeitig hatte geholfen werden können. Ansonsten musste die Wehr auch mal zu Kaminbränden ausrücken oder sie beteiligte sich an Suchaktionen.Allzu leistungsfähig ist die Ausrüstung des Teams allerdings nicht. "Wir sind ja nur mit dem Traktor unterwegs und mit Hängerchen", erklärt Martini, der neuerdings ebenfalls das Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen am Revers trägt. Wenn etwas passiere, werde daher immer auch die Morbacher Wehr alarmiert. Da sie in Elzerath nicht über Atemschutzgeräte verfügten, dürfen sie in brennende Gebäude auch gar nicht rein. Ihre Aufgabe sei stattdessen die Erstversorgung. Abgesehen von den brenzligen Einsätzen rücken die Wehrleute aber auch aus, wenn es um weniger heikle Einsätze geht. Festivitäten wie die jährliche Kirmes fallen in ihre Zuständigkeit. Und auch die Nikolausfeier, die in den Räumen der Wehr stattfindet, oder der Martinsumzug. Darüber hinaus sind die ehrenamtlichen Helfer überall dort aktiv, wo es wie beim Fastnachtsumzug um die Sicherheit der Menschen geht. Mit etwas Wehmut denkt Martini an das erste Elzerather Waldfest zurück. "Die mit Holzstangen und Decken provisorisch aufgebaute Bar war richtig urig und gemütlich", bedauert der 60-jährige zweifache Vater, dass diese Feste mittlerweile Geschichte sind. Doch dafür starten die Wehrleute nach wie vor alle zwei Jahre zu einer gemeinsamen Ausflugsfahrt. Und die haben sie sich allein schon wegen der vielen Übungseinsätze verdient. Während sie sich im Ort ein- oder zweimal im Monat treffen, tun sie das etwa dreimal im Jahr mit den Wehren Merscheid und Haag gemeinsam. Alle zwei oder drei Jahre heult die Sirene dann sogar nachts um zwei Uhr los, um sie zwecks Übung aus ihren Betten zu treiben.

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