Mit dem Rollstuhl zur Familienfeier

MORBACH. (pji) Das Morbacher Alten- und Pflegeheim St. Anna verfügt über einen neuen Senio-renbus mit Rollstuhllift. Er ermöglicht Ausflüge und bietet den Bewohnern Abwechslung vom Heimalltag. Ein Drittel der Kosten wurde durch Spenden und Sammelaktionen gedeckt.

 Schwester Marianne und Hausmeister Marc Eckstein helfen Josphine Schuler und Anton Schubmehl beim Einstieg in den neuen behindertengerechten Bus des Morbacher Seniorenheims. Der Bus ermöglicht den Bewohnern des Heims die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. TV-Foto: Peter Ittenbach

Schwester Marianne und Hausmeister Marc Eckstein helfen Josphine Schuler und Anton Schubmehl beim Einstieg in den neuen behindertengerechten Bus des Morbacher Seniorenheims. Der Bus ermöglicht den Bewohnern des Heims die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. TV-Foto: Peter Ittenbach

Im Morbacher Alten- und Pflegeheim St. Anna leben derzeit 71 Bewohner. Jeder vierte sitzt im Rollstuhl. Für diese ist die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben noch weitaus schwieriger als für andere Menschen ihrer Generation. Eine Fahrt zur Erstkommunion des Enkels ist oft nicht machbar. Um ihnen ein menschenwürdiges Altern zu ermöglichen, hat das Altersheim Morbach gerade einen neuen Kleinbus angeschafft. "Wir machen je nach Wetterlage jeden Monat einen Ausflug mit unseren Bewohnern. Um unseren Rollstuhlfahrern das Mitfahren zu ermöglichen, brauchten wir einen neuen Bus mit Rollstuhllift", berichtet Franziskanerinnen-Schwester Marianne, Leiterin des Heims. Der Bus wird auch für Fahrten in die Heimatorte der Heimbewohner oder zu Familienfeiern genutzt. Gelegentlich bietet das Heim den Senioren sogar Kurzurlaube etwa an den Bodensee an. "Die alten Leute brauchen Abwechslung. Der Bus steigert so ihre Lebensqualität, da sie aus ihren vier Wänden herauskommen", sagt Schwester Marianne weiter. "Wir freuen uns immer schon eine Woche vor einem Ausflug, dass wir noch einmal in eine andere Gegend kommen", berichtet Elfriede Fickus. Anton Schubmehl stimmt ihr zu: "Besonders die Ausflüge an die Mosel sind immer sehr schön." Zwar hatte das Pflegeheim auch vorher einen ähnlichen Bus. Dieser war jedoch altersschwach und verfügte nur über eine Rollstuhlrampe. Als vor zwei Jahren klar wurde, dass eine Alternative gefunden werden musste, engagierten sich die Mitarbeiter des Altenheimes. Die Gewinne aus Sommerfest, Herbstfest, mehreren Aktions-tagen und Verkaufsaktionen sowie Spenden brachten viel Geld zusammen. Aber auch die Senioren beteiligten sich an einigen dieser Aktionen. "Wir wurden gefragt, ob wir helfen wollen. Da haben wir gerne mitgemacht", erzählt Josephine Schuler, die selbst im Rollstuhl sitzt. Dieses Engagement deckte in etwa ein Drittel der Kosten für den nagelneuen Bus. So konnten Mitarbeiter, Heimbewohner und Außenstehende gemeinsam dazu beitragen, die Lebensqualität von Menschen im Alter zu verbessern.

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